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11. Nationale Maritime Konferenz (BW)

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Rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in Friedrichshafen bei der 11. Nationalen Maritimen Konferenz über Themen der maritimen Wirtschaft diskutiert. Die Ausrichtung der Konferenz ist ein Beleg für die führende Rolle Baden-Württembergs in der maritimen Zulieferindustrie und als Innovations- und Industrieregion in Europa.

Am 22. und 23. Mai 2019 diskutierten in Friedrichshafen rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft, Forschung, Politik und Verwaltung bei der 11. Nationalen Maritimen Konferenz über Themen der maritimen Wirtschaft. Unter dem Motto „Deutschland maritim: global – smart – green“ ging es unter anderem um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche sowie um die Potenziale und Herausforderungen bei der Sicherung der deutschen Technologieführerschaft.

Maritime Zuliefer- und Ausrüstungsindustrie Baden-Württembergs deutschlandweit spitze

„Zum ersten Mal findet die Nationale Maritime Konferenz außerhalb der Küstenländer statt und es ist ein großer Erfolg, dass wir gemeinsam mit den Regionalpartnern, der Stadt Friedrichshafen und dem Bodenseekreis, den Zuschlag erhalten haben“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Friedrichshafen. „Aber natürlich findet die Konferenz nicht in irgendeinem Binnenland statt: Gut ein Fünftel der maritimen Zuliefer- und Ausrüstungsindustrie ist in Baden-Württemberg zuhause. Viele der maritimen Zulieferer stammen direkt hier aus der Bodenseeregion. Es sind global aufgestellte Unternehmen mit einer breitgefächerten Angebotspalette, die dazu beitragen, dass Baden-Württembergs Zuliefer- und Ausrüstungsindustrie deutschlandweit an der Spitze steht.“

Auch Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut begrüßte die erstmalige Ausrichtung der Nationalen Maritimen Konferenz in Baden-Württemberg: „Die Ausrichtung der Nationalen Maritimen Konferenz ist ein klarer Beleg für die führende Position Baden-Württembergs in der maritimen Zulieferindustrie in Deutschland und ein wichtiges Signal an unsere maritime Zuliefer- und Ausrüstungsindustrie. Die Ausrichtung der Konferenz bestätigt aber auch die führende Rolle unseres Landes als Innovations- und Industrieregion in Europa. Die Unternehmen hier in Baden-Württemberg können einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Bewältigung anstehender Herausforderungen und zur Ergreifung der Chancen in der maritimen Wirtschaft Deutschlands leisten“, so Hoffmeister-Kraut. „Angesichts der breiten öffentlichen Forderung nach einer klima- und umweltfreundlicheren Schifffahrt sind Green Shipping und die maritime Mobilitätswende von zentraler Bedeutung für die Branche. Für die auf diesem Gebiet weltweit führende deutsche maritime Industrie liegen hier erhebliche Marktpotenziale.“

Maritimer Wirtschaft stehen bahnbrechende Veränderungen bevor

Verkehrsminister Winfried Hermann unterstrich: „Als Verkehrsminister von Baden-Württemberg freue ich mich ganz besonders, dass die Veranstalter der Nationale Maritimen Konferenz sich in diesem Jahr für unser Binnen-Bundesland als Austragungsort entschieden haben. Dies unterstreicht die große Bedeutung der maritimen Zuliefererindustrie hier im Süden. Unsere Firmen können mit ihrer Innovationskraft die Entwicklung im maritimen Sektor maßgeblich beeinflussen und mitbestimmen. Auch für die maritime Wirtschaft stehen bahnbrechende Veränderungen bevor. ‚Deutschland maritim: global – smart – green‘ – der Slogan der diesjährigen Konferenz lässt spannende Diskussionen zu allen relevanten, aktuellen Themen zu und darauf freue ich mich!“

Die Vertreter der beiden Regionalpartner betonten zum Beginn der Konferenz ebenfalls die Bedeutung der maritimen Wirtschaft für die Region. „Mit je etwa 20 Prozent Umsatzanteilen sind laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg bundesweit an der Spitze der deutschen Schiffbau- und Offshore-Zulieferwirtschaft. In der Tat zählt der Bodenseekreis zu den wirtschafts- und innovationsstarken Kreisen in Baden-Württemberg. Mit über 100 Unternehmen sind wir ein bedeutender Standort dieses Sektors – Werften und Handwerksbetriebe, zahlreiche mittelständische Champions und Dienstleister, bis hin zu weltweit bekannten Konzernen sind hier zu Hause“, so Landrat Lothar Wölfle. Oberbürgermeister Andreas Brand hob die Verbindung von Tradition und Innovationskraft am Standort Friedrichshafen hervor: „Friedrichshafen ist eine Wiege der Mobilitätsgeschichte. Die Entwicklung der Zeppeline hat wie eine Initialzündung für zahlreiche Unternehmen gewirkt, die heute zukunftweisende Lösungen bieten für Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Mobilitätslösungen aus Friedrichshafen sind weltweit im Einsatz, die Unternehmen agieren national und international in dem sich stetig wandelnden Markt und mit innovativen Produkten.“

Nationale Maritime Konferenz

Die Konferenz soll in Zeiten von zunehmendem Protektionismus ein Zeichen für den offenen Welthandel und faire Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer setzen. Außerdem sollen Strategien erarbeitet werden, wie die Chancen der Digitalisierung und Automatisierung auch in der maritimen Wirtschaft noch besser genutzt werden können. Im Fokus der Nationalen Maritime Konferenz stehen außerdem die Nachhaltigkeit der See-, Küsten- und Binnenschifffahrt sowie ein umwelt- und klimafreundlicher Schiffsverkehr und die Potentiale der Offshore-Windenergie. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz werden im Rahmen von fünf Foren über die wesentlichen maritimen Herausforderungen diskutieren. Die Ergebnisse sollen in die Weiterentwicklung der Anfang 2017 beschlossenen Maritimen Agenda 2025 der Bundesregierung mit einfließen.

Die deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie ist keineswegs nur eine Küstenindustrie, sondern eine bundesweit angesiedelte Branche. Baden-Württemberg steht beim Umsatz nach Bundesländern vorne. Der Anteil Baden-Württembergs am Umsatz der deutschen Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie im Jahr 2017 betrug 21 Prozent (Bayern 21 Prozent, Nordrhein-Westfalen 11 Prozent). 16 Prozent der beteiligten Unternehmen kommen aus Baden-Württemberg. Die deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie ist der bedeutendste Wirtschaftsfaktor innerhalb der deutschen maritimen Industrie: Der Wertschöpfungsanteil der Zulieferer am Bau von Schiffen oder Offshore-Installationen beträgt oft 70 Prozent und mehr.

Auch für Baden-Württemberg als exportstarkes Industrieland spielen die verschiedenen Bereiche der maritimen Wirtschaft eine wichtige Rolle. Zwar verfügt das Land über keine Seehäfen, ist aber neben Schiene und Straße auch über die Binnenhäfen und Schifffahrtswege Teil der internationalen Logistikketten.

Im Jahr 2018 wurden in baden-württembergischen Häfen sowie an Lösch- und Ladeplätzen mit insgesamt 27,0 Millionen Tonnen weniger Güter im Binnenschiffsverkehr umgeschlagen wie im Vorjahr (-16,1  Prozent). Ausschlaggebend für dieses rückläufige Ergebnis dürften die niedrigen Flusspegel in der zweiten Jahreshälfte gewesen sein. Bundesweit wurden in der Binnenschifffahrt mit 198 Millionen Tonnen ebenfalls weniger Güter befördert (-11,1 Prozent). Das für die gewerbliche Binnenschifffahrt nutzbare Wassernetz Baden-Württembergs umfasst eine Gesamtlänge von rund 550 Kilometern. Auf diesen Wasserstraßen waren 2018 rund 35 .300 Schiffe unterwegs.

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