Umweltministerin Siegesmund eröffnet erste „Urwaldperle“ in Thüringen.
Siegesmund: Verbindung von Naturerlebnis, sanftem Tourismus und Regionalentwicklung
Umweltministerin Anja Siegesmund hat heute im Rabenwald/Hohe Schrecke gemeinsam mit dem WWF die erste „Urwaldperle“ der „Thüringer Urwaldpfade“ eröffnet. Die nächste Eröffnung einer Urwaldperle ist am 25. Juni im Hainich – weitere werden dieses Jahr noch folgen.
„Ich lade alle ein, entlang der Urwaldpfade auf eine besondere Entdeckungsreise zu gehen. Hier können Bäume richtig alt werden und der Wald kann wild wachsen. Naturerlebnis, sanfter Tourismus und gute Regionalentwicklung gehen hier eine intensive Verbindung ein. In der Hohen Schrecke erleben wir den Urwald von morgen – samt seltener Urwaldreliktarten, wie den Knochenglanzkäfer, der seit 1909 in Thüringen als verschollen galt“ ,so Umweltministerin Anja Siegesmund.
„Naturschutz fängt vor der eigenen Haustür an und muss die Menschen vor Ort mitnehmen und begeistern. Um die Burgruine Rabenswald befindet sich ein alter, wertvoller Buchenwald mit majestätischen Bäumen und einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Die Urwaldpfade machen diesen und andere Wälder in Thüringen, im Einklang mit der Natur, erlebbar. Dank des gemeinsamen Projekt können unsere Kinder und Enkel durch ursprüngliche, wilde und beeindruckende Wälder in Thüringen wandern“, so Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland.
Hintergrund:
Im Gesamtprojekt Thüringer Urwaldpfade sollen nun nach und nach bis zu 20 Urwaldperlen eröffnet werden, an denen es Rundwege gibt und die jeweils natur- und wildnispädagogische Stationen, ein Eingangstor sowie Informationstafeln erhalten. Diese Perlen ziehen sich hufeisenförmig durch ganz Thüringen von der Hohen Schrecke über den Kyffhäuser, dem Nationalpark Hainich bis zum Thüringer Schiefergebirge.
Die Thüringer Urwaldperlen und -pfade werden vom WWF Deutschland in Kooperation mit dem Naturkundemuseum Erfurt realisiert und aus Mitteln der EU (ELER) über das Förderprogramm des Thüringer Umweltministeriums zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL) in Höhe von rund 968.000 Euro finanziert.
Im Rahmen des Vorhabens wurde auch eine Analyse von seltenen totholzbewohnenden Käfern und Pilzen durchgeführt, wobei acht Urwaldreliktarten nachgewiesen werden konnten, zwei davon sind Erstnachweise in Thüringen. Insgesamt sind nun in Thüringen 31 Urwaldreliktarten nachgewiesen.