Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt investieren gemeinsam in die Kommunikationsfähigkeit der Blaulichtorganisationen nach einem möglichen Blackout.
Die Länder Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt investieren 15 Millionen Euro für die Sicherheit und Verlässlichkeit der Kommunikation in Krisenzeiten. Im Mittelpunkt steht dabei die so genannte „Härtung“ des Digitalfunknetzes BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben). Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Sicherstellung einer von öffentlichen Netzbetreibern unabhängigen, unterbrechungsfreien Stromversorgung für mindestens 72 Stunden. Damit soll die für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk etc. gerade auch im so genannten Blackout-Fall – zum Beispiel infolge von Unwetterlagen oder anderen Schadensfällen – erforderliche Kommunikationsfähigkeit in Bund und Ländern abgesichert werden.
Stephan Manke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, sagt zu diesem Schritt: „Wenn es in Niedersachsen tatsächlich zu einem Blackout kommen sollte, müssen wir gut vorbereitet sein. Das gilt vor allem für die Organisationen des Katastrophenschutzes, der Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste. Mit dem jetzt vereinbarten Schritt haben wir einen weiteren wesentlichen Meilenstein zur Erhöhung der Verfügbarkeit des Digitalfunks BOS – als wesentlicher Kommunikationsgrundlage aller Blaulichtorganisationen in unseren Ländern – gerade auch für echte Krisenzeiten erreicht.“
Im Vorfeld der Investitionsentscheidung hat die Autorisierte Stelle Digitalfunk Niedersachsen (ASDN) ein technisches Konzept entwickelt, das mit den Vertretern Thüringens und Sachsen-Anhalts finalisiert wurde und dadurch zu einer gemeinsamen europaweiten Ausschreibung eines Rahmenvertrages geführt hat. Kernstück des Konzeptes sind Betonboxen mit darin eingebauten mobil stationären Netzersatzanlagen auf der Basis von Dieselaggregaten (sogenannte „NEA-Boxen“), die aus der Ferne (dem Leitstand der ASDN) überwacht und gesteuert werden können.
Aus diesem Rahmenvertrag können in den nächsten vier bis sieben Jahren länderübergreifend ca. 500 NEA-Boxen beschafft werden. Das Auftragsvolumen beträgt insgesamt rund 15 Millionen, alleine für Niedersachsen ist vorgesehen, dass ca. 300 Boxen (10 Mio. €) für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben gekauft werden. Pro Jahr können zukünftig je ca. 100 NEA-Boxen durch die drei Bundesländer abgerufen werden.