Start Verbraucherschutz Warnung nach Tuberkulose-Ausbruch vor Panikmache in sozialen Netzwerken

Warnung nach Tuberkulose-Ausbruch vor Panikmache in sozialen Netzwerken

205

Nach einem Tuberkulose-Ausbruch an zwei Schulen in Bad Schönborn warnt Gesundheitsminister Manne Lucha vor Panikmache und falschen Informationen in sozialen Netzwerken. Tuberkulose ist vielfach aus dem öffentlichen Bewusstsein geraten. In Baden-Württemberg gab es im Jahr 2019 bislang 331 Fälle.

Vor dem Hintergrund eines Tuberkulose-Ausbruchs an zwei Schulen in Bad Schönborn mit zwei erkrankten Kindern und insgesamt 50 infizierten Personen warnt Gesundheitsminister Manne Lucha vor Panikmache und falschen Informationen in sozialen Netzwerken.

„Die Sorgen von Eltern und Lehrern im Umfeld der betroffenen Schulen sind verständlich. Bei der Tuberkulose handelt es sich jedoch heutzutage um eine im Regelfall gut behandelbare und heilbare Krankheit“, erklärte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. Zudem erkranke nur ein Anteil von fünf bis zehn Prozent der mit Tuberkulose-Bakterien infizierten Erwachsenen. Bei Kindern liege der Anteil etwas höher.

„Tuberkulose-Fälle an Schulen sind selten, kommen jedoch immer wieder vor, so zuletzt im Januar in Konstanz. Eher ungewöhnlich ist im vorliegenden Fall die vergleichsweise hohe Zahl infizierter Schüler und Lehrer. Hier ist eine sorgfältige Abklärung erforderlich und bei entsprechender ärztlicher Empfehlung eine konsequente vorbeugende Behandlung mit Antibiotika, die das Risiko eines Krankheitsausbruchs senken kann“, so Gesundheitsminister Lucha. Nach bisherigem Kenntnisstand sei zu vermuten, dass der zuerst betroffene Schüler über einen längeren Zeitraum mit unerkannter Erkrankung den Unterricht besucht habe und dadurch viele Kontaktpersonen anstecken konnte.

Verbreitung von falschen Informationen  unverantwortlich

„Unverantwortlich ist die Verbreitung von falschen Informationen in den sozialen Netzwerken, die zu einer großen Verunsicherung vor Ort geführt hat“, so Lucha weiter. „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes Karlsruhe haben viel Erfahrung im Umgang mit Tuberkulose-Fällen sowie den notwendigen Maßnahmen und insofern mein volles Vertrauen bei der Bewältigung dieses Ausbruchs.“

Tuberkulose ist vielfach aus dem öffentlichen Bewusstsein geraten, in Baden-Württemberg traten in den letzten Jahren jedoch zwischen 681 und 792 Fällen pro Jahr auf, im Jahr 2019 sind es bislang 331 Fälle.

Vorheriger ArtikelZahl der Selbstanzeigen erneut rückläufig: 341 Selbstanzeigen im 1. Halbjahr 2019 (NS)
Nächster ArtikelNeuer GesellschaftsReport vorgestellt (BW)