Mit Smartphones und passenden Apps wird die saarländische Polizei zukünftig bereits an Ort und Stelle erforderliche Daten erfassen und automatisch für die spätere Nutzung in die elektronischen Systeme übertragen.
Für die zweimonatige Testphase, die Mitte Juli beginnen soll, werden jetzt Beamtinnen und Beamte verschiedener Polizeiinspektionen mit entsprechenden Geräten ausgestattet. Handschriftliche Notizen und die spätere manuelle Eingabe am Computer sollen so der Vergangenheit angehören.
Eigens für die Aufnahme von Verkehrsunfällen oder Straftaten entwickelte Programme erleichtern die Aufnahme aller benötigten Daten. Bei einem Verkehrsunfall oder strafbaren Sachverhalten können die Polizistinnen und Polizisten benötigte Daten aus Führerscheinen, Fahrzeugscheinen oder Personalausweisen mit dem Handy auch direkt einscannen und so vor Ort erfassen, ohne diese eintippen zu müssen.
Die Daten werden automatisch in die passenden elektronischen Formulare übertragen und stehen für die weitere Sachbearbeitung zur Verfügung. Dabei wird auch die Sicherheit bei der Übertragung und Speicherung durch Verschlüsselung gewährleistet.
Außerdem wird ein polizeieigener Messenger, quasi „ein Polizei-WhatsApp“ eingeführt, der auf mobilen Geräten und Destop-PCs installiert und einen schnellen, direkten und gesicherten Austausch von Informationen gewährleistet.
Nach der Testphase werden alle Wach- und Streifendienste sowie weitere einzelne Dienststellen (z. B. der Kriminaldauerdienst) mit insgesamt etwa 160 Mobiltelefonen (Apple Iphone 7 plus) ausgestattet.
„Die elektronische Sachbearbeitung direkt vor Ort, von der Erfassung bis zur Weiterverarbeitung von Daten in den anschließenden Ermittlungsverfahren, stellt insgesamt eine wesentliche Arbeitserleichterung und Zeitersparnis für die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Saarland dar“, ist Innenminister Klaus Bouillon überzeugt. „Eine intensive Nutzung dieser Möglichkeiten kann aufgrund der Zeitersparnisse insbesondere entlastend für die Einsatzkräfte wirken. Dies kompensiert nicht unsere personellen Engpässe, ist aber ein weiterer Beitrag im Rahmen unserer derzeit verfügbaren Möglichkeiten.“
Gleichzeitig werde durch die innovative Scan-Möglichkeit von Dokumenten auch die Qualität der erhobenen Daten gesteigert.
Der Minister: „Zukünftig soll jede Polizistin und jeder Polizist innerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen jederzeit und überall Zugriff auf die für ihre bzw. seine Aufgabenerfüllung wichtigen Informationen haben.“