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Zuwachs bei Kindertagesbetreuung

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Größter Zuwachs bei Kindertagesbetreuung auf 710.819 Plätze in Nordrhein-Westfalen.

Am 1. August beginnt das neue Kindergartenjahr. Nordrhein-Westfalen verzeichnet dabei den bislang größten Zuwachs an Plätzen in der Kindertagesbetreuung seit Inkrafttreten des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) im Kindergartenjahr 2008/2009. Die 186 Jugendämter haben für das neue Kindergartenjahr (nach KiBiz.web) insgesamt knapp 26.100 Plätze mehr gemeldet als im laufenden Jahr. Auch die Zahl der Kindertageseinrichtungen ist um rund 250 auf 10.316 gestiegen.

„Die frühkindliche Bildung ist für die Landesregierung ein zentrales Anliegen. Deswegen freue ich mich über die positive Entwicklung. Unsere Anstrengung, mehr Betreuungsplätze zu schaffen, zeigt Wirkung. Aber wir wissen auch, dass wir den Bedarfen der Eltern in unserem Land noch stärker gerecht werden müssen“, sagte Familienminister Joachim Stamp.

Mit dem Gesetz für einen qualitativ sicheren Übergang zu einem reformierten KiBiz, das am 1. August 2019 in Kraft tritt, gewährleistet das Land einen nahtlosen Anschluss an die Finanzierung des Kita-Träger-Rettungsprogramms und einen Übergang zur umfassenden KiBiz-Reform, die im Kindergartenjahr 2020/2021 in Kraft treten soll. Die Landesregierung wird mit der Reform des Kinderbildungsgesetzes für ein dauerhaft auskömmlich finanziertes System der Kindertagesbetreuung sorgen. „Unser Ziel ist die weitere Verbesserung der Betreuungsqualität und des Platzangebots. Deswegen werden mit dem Pakt für Kinder und Familien ab dem Kindergartenjahr 2020/2021 jährlich zusätzlich rund 1,3 Milliarden Euro eingesetzt.“
Insgesamt sind die Zahlen der Plätze für Unterdreijährige (plus 11.214), und Überdreijährige (plus 14.879) für das Kindergartenjahr 2019/2020 deutlich angestiegen. Hintergrund für diese Entwicklung sind eine höhere Inanspruchnahme der Kindertagesbetreuung sowie die positive demographische Entwicklung durch steigende Geburtenzahlen und Zuwanderung. Im nächsten Kindergartenjahr werden somit 644.059 Plätze in Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehen. Einschließlich der Kindertagespflege sind das für das Kindergartenjahr insgesamt 710.819 Betreuungsplätze. Minister Stamp: „Damit weitere neue Plätze geschaffen werden können, haben wir den Trägern und Kommunen Verlässlichkeit und Planungssicherheit bei den Betriebskosten versprochen. Diese Zusage halten wir ein. Unser Ziel sind gute Rahmenbedingungen für die frühkindliche Bildung und Betreuung unserer Kinder und mehr Familienfreundlichkeit. Dazu gehören die Verbesserung der Qualität, eine Platzausbaugarantie und ein weiteres beitragsfreies Jahr ab dem 1. August 2020.“

Für Kinder im Alter von unter drei Jahren stehen im kommenden Kindergartenjahr insgesamt 202.535 Betreuungsplätze zur Verfügung, davon 140.193 Plätze in Kindertageseinrichtungen und 62.342 Plätze in der Kindertagespflege – dies sind im Vergleich zum laufenden Kindergartenjahr rund 11.200 Plätze mehr. Unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung entspricht das einer Versorgungsquote von 39,5 Prozent für die Unterdreijährigen (plus 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Bezogen auf die ein- und zweijährigen Kinder – also jene, die seit 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben – beträgt die Versorgungsquote sogar 59,3 Prozent (plus 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Für die überdreijährigen Kinder in Nordrhein-Westfalen gibt es im Kindergartenjahr 2019/2020 insgesamt 508.283 Betreuungsplätze, davon 503.866 Plätze in Kindertageseinrichtungen und 4.417 Plätze in der Kindertagespflege. Dies sind im Vergleich zum Kindergartenjahr 2018/2019 fast 15.000 zusätzliche Plätze. Bei dieser Steigerung handelt es sich um den höchsten Zuwachs der letzten zehn Jahre. „Der Ausbau im Land wird von allen Beteiligten mit großem Einsatz vorangetrieben“, sagte Minister Stamp.

Trotz der positiven Entwicklung ist der Landesregierung bewusst, dass nicht allen Eltern der gewünschte Betreuungsplatz angeboten werden kann. Eltern, die trotz Anmeldung noch keine Platzzusage erhalten haben, sollten in engem Kontakt mit dem örtlichen Jugendamt bleiben und ihren Betreuungsbedarf dort geltend machen.

Mit der Platzausbaugarantie stellt das Land sicher, dass in der laufenden Legislaturperiode jeder notwendige Betreuungsplatz für einen bedarfsgerechten Ausbau bewilligt und investiv gefördert werden kann. Derzeit stehen insgesamt noch rund 166 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel für den weiteren Ausbau zur Verfügung.

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