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Wir unterstützen tolle Projekte mit Langzeitwirkung (SH)

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KIEL. Im Rahmen des Integrations-Förderprogramms MaTZ (Maßnahmen für Teilhabe und Zusammenhalt) unterstützt das Innenministerium mit Landesmitteln in diesem Jahr 16 Projekte in Kommunen in  großen Teilen Schleswig-Holsteins. Die Gesamtfördersumme beträgt von 2019 bis 2021 insgesamt 2,25 Millionen Euro. Innenstaatssekretär Torsten Geerdts hat für das erste Jahr eine positive Zwischenbilanz gezogen.

Im Bereich Aufnahme und Integration sind in den vergangenen Jahren in vielen Orten Schleswig-Holsteins gute Strukturen und Maßnahmen aufgebaut worden. Aber für eine gelingende Integration kommt es auch darauf an, dass die Menschen sich vor Ort gegenseitig kennenlernen, gemeinsam aktiv sind und gemeinsam ihr zu großen Teilen neues Lebensumfeld gestalten. Diese Aspekte unterstützen und fördern wir als Landesregierung„, erklärte Geerdts.

Beispielsweise in Husum, Oldenburg, Kiel, Lübeck, Neumünster, Schleswig oder Flensburg sollen sich durch besondere Angebote und Projekte Menschen mit und ohne Migrationshintergrund besser kennen- und verstehen lernen. So gibt es gemeinsame Chöre, Musikveranstaltungen oder Begegnungscafés, wie den „Haymat-Hafen“ in Glückstadt. Der Staatssekretär hat sich persönlich ein Bild von den sehr unterschiedlichen Ideen und Ansätzen gemacht.

Gerade für diejenigen, die einen Deutschkurs besucht haben, kann durch den Austausch in so einem Café die neue Sprache gesprochen und weiter verbessert werden. Das ist einer der entscheidenden Schlüssel einer gelingenden Integration. Gleichzeitig können sich alteingesessene und neue Glückstädterinnen und Glückstädter hier begegnen und kennenlernen. Diese tollen Projekte mit Langzeitwirkung unterstützen wir und werden vergleichbare Vorhaben auch in Zukunft weiter fördern.

Auch das Projekt „Mein Museum2“ in Schleswig ist z.B. eines der geförderten impulsgebenden Projekte, bei dem Migrantinnen, Migranten und Einheimische in der Auseinandersetzung mit den Sammlungen im Schloss Gottorf ins Gespräch kommen und sich beim praktischen Tun – vom Zeichnen und Malen hin zum Arbeiten mit Ton oder dem Erstellen kleiner Videoclips – austauschen können.

Anträge für eine Förderung im nächsten Jahr können noch bis zum 15. Oktober 2019 gestellt werden.

Informationen zu den Zielen des Förderprogramms, den Rahmenbedingungen der Förderung und Antragsunterlagen gibt es im Internet unter:

Förderprogramm für Integration, Teilhabe und Zusammenhalt

Projektförderungen MaTZ 2019

AWO LV SH e.V.

Zentrales Ziel des Projektes ist das Empowerment von Geflüchteten und Zugewanderten in Lübeck sowie die Sensibilisierung gegenüber verschiedenen Formen von Diskriminierung. Geflüchtete und Zugewanderte werden in insgesamt fünf Workshops zu „Multiplikator*innen für Demokratie und gegen Diskriminierung“ ausgebildet. Im Rahmen der Workshops entwickeln die Teilnehmer*innen unter anderem Mini-Projekte und Aktionspläne zur individuellen Beteiligung vor Ort.

Toranj – Iranischer Kulturverein

Hauptziel des Projektes „Verstehen geht (auch) über Schmecken“ ist die Förderung des Zusammenlebens und des Zusammenhaltes vor Ort. In Form von Koch- und Backkursen sollen Einheimische, Migrant*innen und Geflüchtete verschiedener Altersstrukturen zusammengeführt werden. Es wird Wissen über die Zubereitung und die Zutaten der verschiedenen Nationen vermittelt, wodurch ein eingehender Austausch über die kulturellen Besonderheiten gefördert werden soll. Das Projekt wird organisatorisch vom iranischen Kulturverein Toranj durchgeführt und ist räumlich an das Projekt „Großeltern im Quartier“ im Stadtteilhaus St. Lorenz-Süd angesiedelt. Die Gemeindediakonie Lübeck stellt als Kooperationspartner die Räumlichkeiten zur Verfügung.

Verein Tontalente e.V.

Bei dem Projekt „Frauen aktiv mit Musik im Stadtteil“ setzen sich Frauen mit und ohne Migrationshintergrund öffentlich sichtbar in Lübeck für ein friedliches Miteinander im Stadtteil ein. Es soll einen Liedertausch mit zwei Chören oder Musikgruppen und Musiknachmittage in zwei öffentlichen Einrichtungen durchgeführt werden. Zudem werden zwei öffentliche Veranstaltungen im Interkulturellen Sommer und in der Interkulturellen Woche organisiert.

Willkommensteam-Norderstedt e.V.

„Gut Zusammenleben – ein Baukasten zu den Themen „Werte und Wertebildung in einer multikulturellen Gesellschaft“
Das Projekt soll Migrant*innen und die Zivilgesellschaft ohne Migrationshintergrund über geteilte Interessen, gemeinsame kulturelle Erlebnisse, Angebote zu Austausch und Geselligkeit sowie Seminare zur Wertediskussion in Kontakt bringen und dadurch ein besseres Verständnis füreinander möglich machen.

Sozialdienst muslimischer Frauen Neumünster e.V.

„Wir bilden Brücken zwischen Migrantinnen und Regeldiensten in Neumünster“
Das Projekt soll durch Gesprächskreise, Kurse und Begegnungen Frauen mit Migrationshintergrund dabei unterstützen, in den Austausch mit anderen Frauen zu kommen und Regeldienste in Anspruch zu nehmen, da Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrung auch nach vielen Jahren in Deutschland oft in den eigenen, ihnen bekannten Strukturen verbleiben.

Neumünster Medien e.V.

Im Rahmen des Projekts sollen die in Neumünster lebenden Migrant*innen mit Filmen in mehreren Sprachen (deutsch, türkisch, arabisch, bulgarisch, rumänisch, russisch, englisch, französisch) über die Vorgänge und die Kommunalpolitik in der Stadt Neumünster informiert werden. Dazu werden bereits vorhandene digitale Kanäle, eine App und ein Youtube-Kanal, verwendet. Ziel ist es, durch dieses Informationsangebot auch das Interesse an diesen Themen zu wecken. Neben Informationen über die Ausschüsse und Ergebnisse der Ratsversammlung sollen außerdem Beteiligungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, z.B. durch Vorstellung des Forums der Vielfalt, des runden Tisches für Toleranz und Demokratie, des Bündnisses gegen Rechts und des Jugendbeirats der Stadt Neumünster.

Diakonischen Werkes Husum gGmbH

„Menschen mit Migrationshintergrund in bestehende Vereine und Verbände integrieren und Begegnung schaffen durch das Konzept „offenes Wohnzimmer“
Das Ziel des Projektes ist es, Menschen mit Migrationshintergrund in bestehende Vereine und Verbände zu integrieren. In verschiedenen Bereichen wurde dies schon auf Kreisebene erfolgreich begonnen, z.B. bei der Feuerwehr, im Sport und bei den Pfadfindern. Neu ist hier, auf der lokalen Ebene anzusetzen und auf die zahlreichen Organisationen und Vereine in den kleineren Städten und Gemeinden zuzugehen. Darüber hinaus sollen die Landfrauen als neuer Partner für das Projekt gewonnen werden (26 Ortsvereine in Nordfriesland). Mit dem Teilprojekt „offenes Wohnzimmer“ sollen zudem Menschen mit und ohne Migrationshintergrund dazu motiviert werden, Gäste der jeweils anderen Kultur bei sich zu empfangen, sich kennenzulernen und in einen Austausch zu treten.

Moderner islamischer Kulturverein e.V.

Das Projekt soll Migrant*innen in Flensburg die deutsche Gesellschaft erklären, kulturelle Missverständnisse aufklären sowie Wege der Integration in die deutsche Gesellschaft aufzeigen. Hierzu sollen Schulungen, Ausflüge und gemeinsame kulturelle Abende für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund durchgeführt werden, um die Interaktion mit der einheimischen Gesellschaft zu fördern.

Stadt Glückstadt

In Glücksstadt soll ein Begegnungscafé, der Haymat-Hafen, für Glückstädter*innen mit und ohne Migrationshintergrund etabliert werden, das von Mitgliedern des Familienvereins in Glückstadt und Umgebung e.V. (ehemals Türkischer Elternbund) sowie weiteren (Post-)Migrant*innen organisiert und gestaltet wird. Das Café soll als Begegnungsraum dem Austausch zwischen der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund dienen. Gerade für diejenigen, die einen Deutschkurs besuchen oder besucht haben, kann durch das Café der alltägliche Sprachgebrauch praktiziert werden, um die deutsche Sprache nachhaltig zu lernen.

Kulturgrenzenlos e.V.

Was bedeuten Glaube und Religion für junge Menschen verschiedener Kulturen? Welche Rollenbilder befinden sich in unseren Köpfen? Welche kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? In der Workshop-Reihe „Kultursensibles Lernen und Verstehen“ von kulturgrenzenlos e.V. wird zu den Themen Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung, Rassismus und Diskriminierung sowie Rollenbilder und Gleichberechtigung ein Austausch ermöglicht, gemeinsam diskutiert und voneinander gelernt. Ziel des Projekts ist es, durch eine kultursensible Vermittlung von Werten und Wissen das gegenseitige Verständnis von jungen Menschen verschiedener Kulturen zu fördern, gegenseitige Vorurteile abzubauen und das Zusammenleben in Kiel zu stärken. Zielgruppe sind junge Menschen mit und ohne Migrationserfahrung, die zwischen 18 und 35 Jahren alt sind. Ein Informationsportal mit Referent*innen, die interkulturelle Bildungsangebote anbieten, wird aufgebaut. Im Anschluss an die Workshop-Reihe werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

HAKI e.V.
(Raum für lesbische, schwule, bi*, trans*, inter* und queere Menschen)

Das Projekt soll die Integration und Teilhabe von erwachsenen LSBTIQ* mit Migrationshintergrund auf kommunaler Ebene und innerhalb der LSBTIQ*-Community und den migrantischen Communities fördern, insbesondere durch Sichtbarmachung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und Migration in Kiel. Es soll das gleichberechtigte und friedliche Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie LSBTIQ* und Menschen, die nicht LSBTIQ* sind, gefördert werden.

Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf

Das Projekt „Mein Museum2“ will im Schloss Gottorf in Schleswig Migrant*innen und Einheimischen im Rahmen der Kultur-und Wertevermittlung einen Raum zum Kennenlernen und für ein soziales Miteinander im öffentlichen Raum bieten. In der Auseinandersetzung mit den Sammlungen im Schloss Gottorf sollen Migrant*innen und Einheimische ins Gespräch kommen und sich beim praktischen Tun – vom Zeichnen und Malen hin zum Arbeiten mit Ton oder dem Erstellen kleiner Videoclips – austauschen. Darüber hinaus geht es darum, Migrant*innen nicht nur Angebote zu unterbreiten, sondern die Zielgruppe aktiv in die Konzeption und in die Durchführung des Angebots einzubinden und die interkulturelle Öffnung der Landesmuseen voranzutreiben.

AWO Kreisverband Plön e.V. in Kooperation mit der ZBBS e.V.

Das Projekt „Sei dabei und mach mit! – Streifzug durch unsere Gemeinde“ soll erwachsenen Migrant*innen im Einzugsbereich des Amtes Bokhorst-Wankendorf die gesellschaftlichen und politischen Strukturen im Amtsbereich, insbesondere örtliche Vereine und Verbände, näher bringen und gleichzeitig eine interkulturelle Öffnung dieser Vereine und Verbände vor Ort fördern. Hauptziel des Projektes ist es Kontakte zwischen den Menschen mit und ohne Migrationshintergrund herzustellen.

Stadt Oldenburg – Integrationsbüro

Das Projekt „Oldenburger Sommer der Begegnung“ soll mit Open Air Veranstaltungen  im Stadtpark von Oldenburg Begegnungen zwischen Migrant*innen und Menschen ohne Migrationshintergrund schaffen und damit das Zusammenleben und den Zusammenhalt aller Personen vor Ort fördern. Bei den Veranstaltungen soll es ein Live Cooking und verschiedene Workshops geben, die die Gemeinsamkeiten und Vorteile von Interkulturalität erlebbar machen sollen.

Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Ostholstein e.V.

Die Maßnahme beinhaltet den Aufbau eines Bildungs- und Begegnungszentrums in der Stadt Neustadt, das der Förderung der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund dienen soll. Mittels Begegnung, Bildung und gemeinsamen Tuns sollen Vorurteile abgebaut und Fremdenfeindlichkeit vorgebeugt werden. Es sollen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund als potentielle Kursleiter gewonnen, ausgebildet und begleitet werden.

ZiK ZaK  Zentrum interkultureller Kreativität – Zentrum aller Kulturen e.V.

Zik Zak e.V. ist ein im März 2019 neu gegründeter gemeinnütziger Migrantenverein, der sich der Förderung des friedlichen Zusammenlebens, des gegenseitigen Respekts und des Verständnisses von Menschen verschiedener Kulturen füreinander widmen will. Das Projekt soll der Einrichtung und Etablierung des geplanten Zentrums des interkulturellen Austausches zwischen Bürgern verschiedener Herkunft und kultureller Zugehörigkeit in Schleswig sein. Das Zentrum soll als eine Begegnungsstätte für kulturelle Aktivitäten allen Zielgruppen offen stehen.

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