Start Politik Kita-Bericht 2018: 3.300 Kita-Kinder und 54 Einrichtungen mehr (BE)

Kita-Bericht 2018: 3.300 Kita-Kinder und 54 Einrichtungen mehr (BE)

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Der Senat hat heute den jährlichen Bericht der Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres, zur Bedarfsentwicklung und Fachkräfteausstattung in den Kinder¬tagesstätten beschlossen. Er gibt einen Überblick über die aktuelle Bedarfsentwicklung, Angebot und Nachfrage, den Kita-Ausbau und die Fachkräftesituation.

Sandra Scheeres: „Der Kita-Bericht für 2018 zeigt deutliche Fortschritte. Das Berliner Kita-System wächst stetig. Dies gilt für die Zahl der betreuten Kinder, der Einrichtungen und Fachkräfte in den Kitas. Dennoch bleibt die Situation aufgrund der wachsenden Stadt angespannt. Wir haben im vergangenen Jahr gemeinsam mit Verbänden, Eltern, Gewerkschaften und Bezirken einen intensiven Diskurs geführt und uns zu zwei Kita-Spitzengesprächen getroffen. Die verabredeten Maßnahmen wie die neue Fachkräfteregelung und eine höhere Ausschöpfung der bereits genehmigten Plätze zeigen Wirkung. Daher konnten wir weitere Verbesserungen beim Personalschlüssel umsetzen, obwohl sie den Fachkräftebedarf erhöhen. Zugleich ist mit dem Tarifabschluss Anfang 2019 endlich eine deutlich bessere Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher erreicht worden. Dadurch gewinnt das Berufsfeld an Attraktivität.“

Im Einzelnen weist der Kita-Bericht u.a. folgende Punkte aus:

  • Die Zahl der Kinder im Kita-Alter steigt. Ende 2018 lebten 262.500 Kinder unter 7 Jahren in Berlin – rund 27.000 mehr als im Vergleichsjahr 2014. Damit steigt auch der Bedarf an Kitaplätzen und Fachkräften.
  • Angebotene Plätze: Ende 2018 wurden 173.000 Plätze in Kita und Tagespflege angeboten – ca. 4.200 mehr als Ende 2017. Mittlerweile stehen sogar mehr als 178.000 Betreuungsplätze in Kitas und Kindertagespflegestellen zur Verfügung (Stand Juli 2019).
  • Belegte Plätze: Ende 2018 besuchten ca. 166.000 Kinder eine Kita oder Kindertagespflege. Das waren rund 3.300 Kinder mehr als ein Jahr zuvor. Zum Ende des Kitajahres 2018/2019 im Juli 2019 wurden bereits über 173.000 Kinder betreut. Das sind fast 4.000 Verträge mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.
  • Ende 2018 gab es 2.609 Kitas in Berlin. Das sind 256 Einrichtungen mehr als 2014. Allein in 2018 kamen 54 Kitas hinzu. Mittlerweile stieg die Zahl der Kitas weiter auf 2.654.
  • Ausschöpfungsquote: Oftmals werden aufgrund von Baumaßnahmen oder der Personalsituation nicht alle Kita-Plätze angeboten, die gemäß Betriebserlaubnissen genehmigt sind. Die sogenannte Ausschöpfungsquote ist seit 2014 aber von 91,3 Prozent auf 94,5 Prozent in 2018 gestiegen.
  • Mehr Fachkräfte: Zum Stichtag 1.03.2018 arbeiteten in Berliner Kitas insgesamt rund 30.500 pädagogische Fachkräfte und damit rund 5.500 Personen mehr als im Jahr 2014. Umgerechnet in Vollzeitstellenäquivalente (VZÄ) stieg die Zahl der Fachkräfte seit 2014 von 20.900 auf 25.600 VZÄ in 2018. Die aktuelle Zahl der Fachkräfte wird derzeit auf 26.900 VZÄ geschätzt.
  • Im Kalenderjahr 2018 wurden insgesamt 2.402 Quereinsteigende anerkannt, davon 1.756 in der berufsbegleitenden Ausbildung. Die Zeit für die fachliche Anleitung wurde erhöht.
  • Von den Sechs- bis unter Siebenjährigen verbleiben immer mehr Kinder in der Kindertagesbetreuung. Dies ist vor allem eine Folge der Verschiebung des Einschulungsalters. Zum Stichtag 31.12.2018 wurden 31,5 Prozent der sechsjährigen Kinder in Kitas betreut, vier Jahre zuvor waren es nur 16 Prozent.*
  • Der Betreuungsschlüssel (Erzieher-Kind-Relation) für Unter-Dreijährige wurde in 2018 zum dritten Mal in Folge verbessert. Ab dem 1.08.2018 betreute eine pädagogische Fachkraft 4 Kinder vor Vollendung des 2. Lebensjahres oder 5 Kinder im Alter von 2 bis unter 3 Jahren (Ganztagsplatz). Zum 1. August 2019 wurde der Personalschlüssel erneut verbessert. Bei den Kindern unter zwei Jahren betreut eine Fachkraft rein rechnerisch nur noch 3,75 Kinder. Bei Kindern zwischen zwei und drei Jahren sind es 4,75 Kinder (jeweils Ganztagsförderung).*
  • An den Berliner Fachschulen für Sozialpädagogik wurden im Schuljahr 2018/19 mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler gezählt – ca. 1.700 mehr als 2014/15. Sie haben im Anschluss u.a. als Fachkräfte in Kitas hervorragende Berufsaussichten. Erstmalig studierte der überwiegende Teil berufsbegleitend, über 5.200 Schülerinnen und Schüler entschieden sich für ein Teilzeitstudium. Im Schuljahr zuvor waren es knapp 4.000.*
  • Die öffentliche Förderung des Kita-Ausbaus zeigt Wirkung. Aus dem Berliner Landesprogramm „Auf die Plätze, Kitas los!“ wurden im Jahr 2018 fast 4.000 neue Kita-Plätze gefördert. Mit Mitteln aus dem Investitionsprogramm des Bundes für den Kita-Ausbau entstanden annähernd 2.000 neue Plätze. Seit 2008 konnten mit öffentlicher Förderung berlinweit rund 60.000 Kita-Plätze geschaffen oder vom Wegfall bedrohte Plätze erhalten werden.*

Der Bericht gibt einen Ausblick auf die kommenden Jahre. Voraussichtlich wird jeder altersbedingt aus dem Kita-System ausscheidende Jahrgang kleiner sein, als der nachrückende Geburtsjahrgang. Daher ist mit einem weiteren Anstieg des Platz- und Fachkräftebedarfs zu rechnen. Derzeit wird ein maximaler Bedarf von 193.000 Plätzen zum Ende des Kita-Jahres 2020/2021 erwartet. Dann werden voraussichtlich insgesamt 29.500 Fachkräfte (VZÄ) in den Berliner Kitas benötigt.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat mit einer Reihe von Maßnahmen auf den steigenden Platz- und Fachkräftebedarf reagiert. So wird der Kita-Ausbau weiter intensiv vorangetrieben. Die Fördersummen im Landesprogramm wurden in 2018 erhöht: auf bis zu 25.000 Euro pro Platz im Neu oder Erweiterungsbau (vorher max. 10.000 Euro) und auf bis zu 15.000 Euro pro Platz bei Um- und Ausbauprojekten (vorher max. 20.000 Euro). Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie rechnet derzeit mit mehr als 5.000 Betreuungsplätzen, die im Verlauf des Jahres 2019 durch laufende Ausbaumaßnahmen hinzukommen. Seit August 2018 gilt eine neue Fachkräfteregelung. Durch sie wird der Kreis der Personen, die in Kitas arbeiten und auf den Personalschlüssel angerechnet werden können, erweitert. Qualitätssichernde Maßnahmen (mehr Anleitungszeit, Ausbau der Fachberatungen, Verbesserungen beim Personal- und Leitungsschlüssel) sind erfolgt bzw. sollen im Rahmen des „Gute-Kita-Gesetzes“ ausgebaut werden.

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