„Auch im August ist in Berlin die Arbeitslosigkeit gesunken und die Beschäftigung gestiegen. Trotz dieser Entwicklung bleibt in puncto Gute Arbeit noch vieles zu tun. Ein bedrückender Beleg hierfür ist die Erwerbsarmut. So müssen z. B. rund 102.000 erwerbstätige Berlinerinnen und Berliner ihr Einkommen durch Leistungen der Jobcenter aufstocken, weil ihr Verdienst nicht zum Leben reicht.
Es ist ein unhaltbarerer Zustand, wenn viele Menschen in unserer Stadt nicht von ihrer Arbeit leben können. Die Bekämpfung von Erwerbsarmut ist deshalb eine politische und gesellschaftliche Herausforderung. Wichtige Ansätze sind hier z. B. die Stärkung der Tarifbindung, höhere Mindestlöhne und der Abbau prekärer Beschäftigung.
Erwerbsarmut gibt es nicht nur in Berlin. Sie ist vielmehr in ganz Deutschland und Europa bittere Realität für viele Menschen. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass rund 20,5 Millionen Menschen in Europa von Erwerbsarmut betroffen sind.
Vor diesem Hintergrund werden wir das Thema Erwerbsarmut auf einer europäischen Fachkonferenz in Berlin aufgreifen, europaweite Erfahrungen austauschen und Lösungsansätze zur Überwindung von Erwerbsarmut diskutieren.“
Im August 2019 waren in Berlin insgesamt 156.248 Arbeitslose gemeldet. Das waren 250 weniger als im Vormonat und 2.376 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,0 Prozent. Sie ist gegenüber dem Vormonat konstant geblieben, liegt jedoch um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Hinzu kommen noch all diejenigen, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.