Start Sachsen Immer mehr Kommunen widmen sich dem Energiemanagement

Immer mehr Kommunen widmen sich dem Energiemanagement

213

Staatssekretär Dr. Pfeil zeichnet sächsische Kommunen aus.

Staatssekretär Dr. Frank Pfeil hat heute (16. September 2019) vier Kommunen für ihr Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet. Die Auszeichnung der Städte Falkenstein/Vogtland, Gröditz, Plauen und Rodewisch fand im Rahmen der Fachtagung „Kommunales Energiemanagement in Sachsen“ der Sächsischen Energieagentur (SAENA) statt.

„Immer mehr sächsische Kommunen sind im Rahmen ihrer alltäglichen Arbeit in den Kommunen für den Klimaschutz aktiv. Zugunsten einer lebenswerten Zukunft und der kommunalen Kassen!“, sagte Staatssekretär Dr. Pfeil. „Kommunen sind beim Klimaschutz wichtige Akteure und Partner. Ihr Engagement zu unterstützen, ist uns daher ein wichtiges Anliegen.“

Die heute prämierten Kommunen werden aufgrund ihrer erfolgreichen Einführung des Kommunalen Energiemanagement-Systems „Kom.EMS“ als „Kommune mit ausgezeichnetem Energiemanagement“ geehrt. Das System wurde länderübergreifend von der SAENA und den Energieagenturen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Thüringen entwickelt. Ziel ist die qualifizierte und systematische Erfassung, Bewertung und Optimierung des kommunalen Energieverbrauches. Im Kom.EMS wird durch einen praxisnahen Fragen-, Nachweis- und Bewertungskatalog die Umsetzung regelmäßig überprüft. Die Stadt Plauen beispielsweise hat seit dem Jahr 2017 in 16 optimierten Gebäuden Einsparungen von fast 100 000 Euro realisieren können. In der Stadt Falkenstein/Vogtland haben die Schüler der Trülzscher-Oberschule ein Energiespar-Logo entwickelt, welches zukünftig für die Energiespartipps und Nutzersensibilisierung genutzt wird. In Rodewisch konnten durch die Optimierung der Heizungsregelung, den Austausch von Leuchten und Pumpen und weitere nicht- bzw. gering-investive Maßnahmen etwa 23 Prozent der Energie- und Wasserkosten einsparen. Die Stadt Gröditz ist bereits seit 2015 im kommunalen Energiemanagement aktiv und nun bundesweit die erste Kommune, die die zweite Qualitätsstufe des Kom.EMS erreicht hat. Die Kommunen wurden in der Einführungsphase durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) mit Mitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

In den insgesamt 62 durch die SAENA unterstützten sächsischen Kommunen wurden inzwischen rund einhundert Energiemanager und -techniker geschult, um das professionelle Energiemanagement aufzubauen, langfristig zu betreiben und den Liegenschaftsbestand kontinuierlich zu optimieren. Weitere sieben Energiemanager und -techniker wurden heute ebenfalls von Staatssekretär Dr. Pfeil ausgezeichnet. Sie erhalten ihre Urkunden für die bestandene Fortbildung zum „Energiemanager kommunal“ bzw. „Energietechniker kommunal“.

Hintergrund:

Die inzwischen 57 Gemeinden und Städte sowie fünf Landkreise im Freistaat Sachsen, die ein professionelles Energiemanagement mit Kom.EMS einführen, können nach den bisherigen Erfahrungen bei vollständiger Umsetzung etwa 17 600 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr einsparen. Die Gesamtausgaben für die Durchführung eines KEM amortisieren sich teilweise schon nach einem Jahr und machen es damit fast zum Selbstläufer. Beispielsweise lässt sich der Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften um zehn bis zwanzig Prozent senken allein durch die Anpassung von Heizzeiten an die tatsächlichen Nutzungszeiten. Bis zu 30 Prozent Einsparungen sind möglich, wenn auch die Nutzer der Gebäude (Schüler und Lehrer, KiTa-Erzieher und Kinder, Angestellte der Verwaltung) für einen sparsamen Umgang mit Energie und Wasser sensibilisiert werden.

Weiterführende Links:
SAENA – Energieeffizienz in Kommunen: https://www.saena.de/themen/energie-in-kommunen.html

Vorheriger ArtikelZukunft der Automobilindustrie sichern (SL)
Nächster ArtikelLandesbetrieb BLSA verkauft Immobilie in Thüringen (TH)