Start Politik Endlich wieder eine eigene Wohnung – Housing First Berlin erfolgreich (BE)

Endlich wieder eine eigene Wohnung – Housing First Berlin erfolgreich (BE)

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Eine Wohnung zuerst! Und es funktioniert, wie die Bilanz nach einem Jahr zeigt. Im Oktober 2018 hatte die Senatssozialverwaltung das bislang bundesweit einmalige Modellprojekt Housing First in Berlin gestartet. Auf der Straße lebendende Menschen erhalten ohne Vorbedingungen eine Wohnung. Ein Beratungs- und Unterstützungsangebot steht den Betroffenen begleitend zur Seite.

Umgesetzt wird es von der Berliner Stadtmission und Neue Chance gGmbH als gemeinsame Projektpartnerschaft „Housing First Berlin“ sowie dem Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Berlin mit seinem Projekt „Housing First für Frauen Berlin“. Insgesamt konnten innerhalb eines Jahres bereits 34 Wohnungen vermittelt werden, davon 20 von Housing First Berlin und 14 vom Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Berlin.

Insgesamt sollen über einen Zeitraum von drei Jahren bis zu 80 wohnungslose Menschen mit einer eigenen Wohnung versorgt werden.

Die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Elke Breitenbach: „Ich freue mich, dass Housing First bei uns so erfolgreich angelaufen ist. Schon für 34 Menschen, die obdachlos waren, konnte so die wichtigste Hürde auf dem Weg zurück in ein eigenständiges Leben genommen werden. Sie haben wieder eine Wohnung und einen Schutzraum. Damit haben wir das angesteuerte Ziel für das erste Jahr übertroffen. Das Modellprojekt ist Teil unserer neuen Strategie gegen Wohnungslosigkeit. Die Senatssozialverwaltung stellt dafür alleine in diesem Jahr 580.000 Euro zur Verfügung. Die Miete wird vom Jobcenter oder Sozialamt übernommen und darf nach der AV-Wohnen 20 Prozent über dem Richtwert für die Mietkostenzuschüsse liegen.“

Corinna Müncho, Projektleiterin Housing First Berlin: „Nach einem Jahr Housing First Berlin zeigt sich, dass unser Weg richtig ist. Wir haben Menschen in eigene Wohnungen vermittelt, deren Vergangenheit von Misserfolgen und Obdachlosigkeit geprägt war. Nun heißt es sie so zu unterstützen, dass ein selbstbestimmtes Leben in gesicherten Verhältnissen möglich ist.“

Beate Vetter-Gorowicz, Immobilien und Öffentlichkeitsarbeit Housing First für Frauen des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Berlin: „Die Arbeit im Projekt Housing First für Frauen konnte auch in den letzten Monaten erfolgreich fortgesetzt werden: 14 Mietverträge, 6 Wohnungen in Vermittlung, weitere 4 Wohnungszusagen. Damit sind wir quantitativ dem Soll von 30 Wohnungen schon nach dem ersten Jahr sehr nahe. Wichtig ist aber vor allem auch, dass wir erleben dürfen, wie die Frauen in ihren Wohnungen Fuß fassen und ihr Leben in die Hand nehmen. Mehrere Frauen gehen einer Berufstätigkeit nach, ein Ausbildungsvertrag konnte nach Mietvertragsabschluss geschlossen werden und Therapien werden begonnen. Hiermit stellt sich dar, dass die Rückkehr in die Gesellschaft tatsächlich funktionieren kann – dank Housing First für Frauen.“

Hier der 1. Zwischenbericht der Evaluation des Modellprojekts „Housing First Berlin“, Berichtszeitraum 01.10.2018 bis 31.08.2019

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