Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert reiste mit einer bayerischen Unternehmensdelegation nach Abidjan, dem Regierungssitz der Republik Elfenbeinküste. Im Rahmen der Delegationsreise konnte ein führendes fränkisches Ingenieursbüro eine Vereinbarung über die Sanierung von Wasser- und Abwasseranlagen der Millionenstadt Abidjan im Wert von knapp 200 Millionen Euro unterzeichnen. Weitere Vorhaben über mehrere hundert Millionen Euro wurden vereinbart. Weigert: „Die Länder der Subsahara Afrikas bieten zunehmend wichtige Geschäftsmöglichkeiten für bayerische Unternehmen, vor allem im Bereich Umwelttechnologie, Agrartechnologie und erneuerbare Energien. In den zahlreichen Gesprächen bestand großes Interesse an bayerischer Technologie und einer Zusammenarbeit mit bayerischen Unternehmen. Gerade Bayerns innovativer Mittelstand bietet eine Vielzahl von Technologien im Bereich Wasser, Energie und Lebensmittel.“ Großes Interesse von ivorischer Seite hat eine neue bayerische Technologie gefunden, mit der auf biologischer Basis für die Kakaopflanze gefährliche Pilze und Insekten erfolgreich bekämpft werden können. 40 Prozent des weltweiten Kakaos kommen von der Elfenbeinküste und werden dort vorwiegend von Kleinbauern angebaut und geerntet. Klimawandel, Pilze und Pestizide bedrohen daher die Existenzgrundlage von Millionen Kleinbauern und deren Familien. Im Bereich der Landwirtschaft gibt es bereits mehrere Kooperationen bayerischer und ivorischer Unternehmen bei der Anpflanzung, der Verarbeitung und dem Export von landwirtschaftlichen Produkten.
Weigert: „Mit Knowhow und Geld aus Bayern wird Wertschöpfung und damit Arbeit an der Elfenbeinküste geschaffen. Den jungen Menschen in Afrika Perspektiven durch Arbeit und Ausbildung zu geben, ist die beste Form der Zusammenarbeit. Gerade die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Gütern im eigenen Land bietet dafür immense Chancen. Bei der Reise konnten vielfältige Kontakte zu ivorischen Unternehmen geknüpft werden, die vielversprechende Kooperationen beinhalten. Die Elfenbeinküste setzt weitsichtig auf die Stärken des Privatsektors. Dies gibt vor allem dem bayerischen Mittelstand vielfältige Möglichkeiten, die ich mit vollen Kräften unterstützen werde.“
Die Reise knüpfte an einen Besuch dreier ivorischer Minister in Bayern im Juli 2019 sowie an eine bayerische Unternehmerreise im November 2018 an. Mittlerweile sind über 50 bayerische Unternehmen an der Elfenbeinküste tätig. Davon große DAX-Unternehmen sowie zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen.