Für die städtebauliche Entwicklung in Sachsen-Anhalts Kommunen werden in diesem Jahr insgesamt rund 100 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. „Wir wollen, dass sich die Menschen in ihrem Wohnumfeld wohlfühlen, die Städte und Gemeinden in unserem Land lebendig bleiben und noch lebenswerter“, sagte Sachsen-Anhalts Bauminister Thomas Webel heute in Magdeburg. Die Städtebauförderung leiste hier einen wichtigen Beitrag. „Bund und Land unterstützen die Kommunen mit jeweils 50 Millionen Euro dabei, dem demografischen Wandel offensiv Rechnung zu tragen. Mit dem Geld können zum Beispiel Ortskerne attraktiver gestaltet, brachliegende Flächen aktiviert sowie Grün- und Freiflächen geschaffen werden“, erläuterte Webel. Auch die Belange des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der soziale Zusammenhalt spielten beim Einsatz der Fördermittel eine wichtige Rolle.
Horst Seehofer, Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat: „Der demografische Wandel, der Klimaschutz oder soziale Entwicklungen stellen unsere Städte und Kommunen vor große Herausforderungen. Der Bund unterstützt sie dabei, diese zu meistern. Allein in Sachsen-Anhalt unterstützen wir im Jahr 2019 mit 50 Millionen Euro. Für 2019 und 2020 stehen mit der Städtebauförderung bundesweit jeweils 790 Millionen Euro zur Verfügung. Im nächsten Jahr werden wir die Programme noch stärker auf Mittelstädte und in kleinere Gemeinden ausrichten. Klimaschutz, Klimaanpassung und grüne Infrastruktur sollen als Voraussetzungen für die Förderung festgeschrieben werden. Wir gestalten die Programme flexibler und unbürokratischer.“
Durch die Kombination der verschiedenen Programme ist es Webel zufolge in den vergangenen Jahren bereits gelungen, die Zentren vieler Städte im Land umfassend zu sanieren und mit neuem Leben zu erfüllen. Darüber hinaus strahle die Städtebauförderung positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt aus, fügte er hinzu.
Die jeweils zur Hälfte von Bund und Land bereitgestellten Mittel fließen in Sachsen-Anhalt in die folgenden Programme und Beispielprojekte:
Stadtumbau (rd. 42,73 Mio. Euro)
Burg: energetische Sanierung der Schwimmhalle in der Kirchhofstraße
Gardelegen: Sanierung der Kita in der Opfer-des-Faschismus-Straße
Halle: Ausbau des Stadtteilzentrums am Niedersachsenplatz
Hettstedt: brandschutztechnische Sanierung der Grundschule „Am Markt“
Magdeburg: Sanierung des Kutscherhauses in der Porsestraße
Naumburg: Gebäudesicherung des ehemaligen Schlachthofes, Umnutzung zum Theaterstandort
Städtebaulicher Denkmalschutz, Sicherung und Erhaltung historischer Stadtkerne (rd. 23,53 Mio. Euro)
Coswig: Simonettihaus, Maßnahmen der Barrierefreiheit
Gardelegen: Sanierung Stadtmuseum „Alte Löwenapotheke“
Blankenburg: Sanierung Stützmauer barocke Gartenanlage
Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt (rd. 9,73 Mio. Euro)
Halle: Sanierung Fassade Peißnitzhaus
Magdeburg: Sanierung Sportanlage SG Handwerk
Stendal: Wohnumfeldgestaltung Stadtsee
Wernigerode: Instandsetzung Jugendhaus „Center“
Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (rd. 8,58 Mio. Euro)
Oschersleben: Umfeldgestaltung Bahnhofsareal, Neubau Jugendzentrum
Naumburg: Beseitigung der baulichen Anlagen der ehemaligen JVA, Sanierung Spielplatz Grundschule
Magdeburg: Fortführung der Sanierung des Kulturzentrums „Feuerwache“, barrierefreier Ausbau von Haltestellen entlang der Halberstädter Straße
Kleinere Städte und Gemeinden – Netzwerke und überregionale Zusammenarbeit (rd. 4,69 Mio. Euro)
Bad Dürrenberg: Erschließungsmaßnahmen Haupt- und Kurhausstraße, Sanierung der historischen Lesehalle
Harzgerode: Entwicklungsuntersuchung der Grube Glasebach, Modernisierung Gemeindezentrum, Wege- und Platzgestaltung Lindenhof
Güsten: Sanierung der Neundorfer Straße und des Ratsteichs
Zukunft Stadtgrün (rd. 3,72 Mio. Euro)
Dessau-Roßlau: Gestaltung Georgengarten
Magdeburg: Umgestaltung Naherholungszentrum Strandbad Barleber See I
Investitionspakt Soziale Integration im Quartier (rd. 6,68 Mio. Euro)
Halle: Inklusives Sport- und Freizeitzentrum
Naumburg, Ortsteil Bad Kösen: Sanierung der Bergschule einschl. Außenanlagen
Wittenberg: Ersatzneubau der Kita „Flax und Krümel“