Sozial- und Integrationsminister Kai Klose: „Das Gutachten ist eine gute Basis, um die Situation der Hebammenversorgung zu verbessern und die geburtshilfliche Versorgung zu sichern.“
Zum zweiten Mal tritt heute der „Runde Tisch Zukunftsprogramm Geburts- und Hebammenhilfe in Hessen“ im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) zusammen. Auf Einladung von Staatsminister Kai Klose diskutiert das Gremium erste Ergebnisse eines 2018 vom HMSI beauftragten Gutachtens zur Hebammenversorgung in Hessen, das vom Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) und der Hochschule für Gesundheit Bochum (hsg) erstellt wurde. Das Gutachten stellt die jüngere Entwicklung, aktuelle Situation und Prognosen zur Hebammenversorgung dar und beruht auf Analysen und Befragungen.
So zeigen die Ergebnisse, dass die Anzahl der hessischen Krankenhäuser mit geburtshilflicher Abteilung im Untersuchungszeitraum rückläufig ist (von 2008 bis 2018 um 25 Prozent von 67 auf 50 Häuser), während die Zahl der Geburten merklich steigt (um 18 Prozent von rund 51.750 2008 auf gut 61.000 2018). Während mehr als jede dritte befragte Schwangere im Jahr 2018 von Schwierigkeiten bei der Suche nach einer Hebamme berichtet, haben fast 75 Prozent der werdenden Mütter Hebammenbetreuung in Anspruch genommen, die Zufriedenheit mit der Betreuung während der Geburt liegt bei 71 Prozent. Auch die befragten Hebammen berichten von einem Nachfrageüberhang für ihre Leistungen.
Eine belastbare und aktuelle Datenbasis
„Mit dem Gutachten benennen wir Ursachen für die aktuelle Situation der Versorgung im Bereich der Geburts- und Hebammenhilfe. Die Ergebnisse zeigen, dass die Versorgung mit Hebammen- und Geburtshilfe nicht immer den Anforderungen gerecht wird. Hier sehen wir Handlungsbedarf und werden uns dem annehmen“, sagt Sozial- und Integrationsminister Klose. „Das Gutachten liefert uns eine belastbare und aktuelle Datenbasis, um die Hebammenversorgung zu verbessern und die geburtshilfliche Versorgung zu sichern.“
Auf der Grundlage der Befragungsergebnisse können nun zum einen die Maßnahmen im Bereich der Geburts- und Hebammenhilfe identifiziert werden, die bereits zur Verbesserung der Versorgungs- und Vergütungssituation beitragen. Zum anderen dienen die Ergebnisse als Ausgangspunkt für Handlungsempfehlungen, die insbesondere auf eine verbesserte Hebammenversorgung und Sicherung der geburtshilflichen Versorgung gerichtet sind. Diese Empfehlungen entwickelt in einem nächsten Schritt der Fachbeirat für das Hebammengutachten und legt sie dem Runden Tisch im kommenden Jahr zur Diskussion und Abstimmung vor.
Teilnehmer und Teilnehmerinnen:
Der Runde Tisch setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Hebammen, Geburtskliniken und -häusern, Eltern, Hebammenschulen, Geburtshelfern, Frauen-, Kinder- und Jugendärzten, Krankenkassen und Kommunalen Spitzenverbänden zusammen und hat sich im Mai auf Initiative des HMSI konstituiert.