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Treibhausgasbilanz 2017 für Hessen veröffentlicht (HE)

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Klimaziel 2020 kann nicht mehr eingehalten werden.

„In 2017 wurden in Hessen 40,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. Das sind 628.000 Tonnen CO2-Äquivalente weniger als in 2016. Gegenüber dem Basisjahr 1990 ist das ein Rückgang der Treibhausgasemissionen um 19,8 Prozent. Unser Ziel für 2020, eine Reduktion um 30 Prozent im Vergleich zu 1990, werden wir leider nicht erreichen können“, sagte Umweltministerin Priska Hinz heute anlässlich der Veröffentlichung der Treibhausgasbilanz für Hessen. „Die Bundesregierung hat es versäumt entsprechende Rahmenbedingungen zu setzen und verfehlt ihr Klimaziel für 2020 ebenfalls. Das wirkt sich negativ auf Hessen aus. Hessen kann nur maximal 20 Prozent der Treibhausgasemission selbst beeinflussen. Wir brauchen jetzt ein entschlossenes Handeln des Bundes. Deshalb wäre ein ehrgeiziges Klimapaket auf Bundesebene wichtig gewesen und zwar für alle Länder der Bundesrepublik. Hessen kann nicht über die Bahntrassen in Deutschland, über Flugpreise, eine CO2-Bepreisung mit tatsächlicher Lenkungswirkung oder den Kohleausstieg entscheiden. Wir werden weiterhin ehrgeizig bleiben, die weiteren Zwischenziele ansteuern und mit entsprechenden Maßnahmen unterlegen. Hessen soll spätestens 2050 klimaneutral sein“, ergänzte die Ministerin.

Energieerzeugung im Kohlekraftwerk heruntergefahren

„Der Rückgang der hessischen Treibhausgase in 2017 im Vergleich zu 2016 lässt sich größtenteils dadurch erklären, dass die Energieerzeugung im Kohlekraftwerk Staudinger in den Sommermonaten 2017 heruntergefahren wurde. Dies zeigt, wie zentral der Kohleausstieg gerade auch für Hessen ist, um die Klimaziele zu erreichen“, erläuterte Hinz die Ergebnisse der Treibhausgasbilanz. „Wir werden daher mit dem Betreiber von Staudinger und der Bundesnetzagentur ins Gespräch treten, ob ein Kohleausstieg am Standort möglichst früh umsetzbar ist. Auch die Förderung der Verkehrswende ist überfällig angesichts der deutschlandweit steigenden Emissionen im Verkehrsbereich. Mit über 40 Prozent nimmt der Verkehr 2017 den größten Anteil der CO2-Emissionen in Hessen ein. Die Verkehrswende muss schneller vorankommen. Auch hier brauchen wir Rückenwind vom Bund“, sagte Priska Hinz.

„Nur mit einer ambitionierten Klimapolitik können wir gemeinsam noch etwas drehen und den Klimawandel begrenzen. Mit dem Integrierten Klimaschutzplan und zahlreichen kommunalen Klimaschutzmaßnahmen, die vom Land gefördert werden, stellen wir in Hessen Schritt für Schritt auf eine klimaneutrale Wirtschaft, Mobilität, Landwirtschaft und Wärme um. Dazu gehört zum Beispiel die Förderung von energieeffizienter Strom- und Wärmeerzeugung in kommunalen Verwaltungsgebäuden und Schulen sowie die finanzielle Unterstützung von Landwirten, die durch die Abdeckung ihrer Güllebehälter den CO2-Ausstoß reduzieren“, erklärte Hinz. Auch die Reduktion der Emissionen im Verkehrssektor ist ein wichtiges Ziel des Hessischen Klimaschutzplans. Deshalb werden in Hessen zahlreiche Projekte zum Ausbau des ÖPNV und des Rad- und Fußverkehrs gefördert und umgesetzt.

Hintergrund:

Die hessische Treibhausgasbilanz gibt einen Überblick über die Entwicklung und Struktur der Emissionen der mengenmäßig bedeutendsten Klimagase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) für das Bundesland Hessen. Dafür stehen seit 1990 Ergebnisse zur Verfügung. Bei einer zusammenfassenden Betrachtung aller drei Klimagase wird die Emissionsmenge auf Basis von CO2-Äquivalenten dargestellt, indem die Methan- und Lachgas-mengen mit dem „Global Warming Potential“ (GWP) entsprechend der Höhe ihres klimawirksamen Potentials gewichtet werden.

Hessen verwendet für die Treibhausgasbilanz die sogenannte Quellenbilanz, wie es auch der Berichterstattung des Kyoto-Protokolls entspricht. Nach der gleichen Methode wird auch die Treibhausgasbilanz für ganz Deutschland erstellt. Die verursacherbezogenen CO2-Emissionen werden in der Treibhausgasbilanz nachrichtlich erfasst.

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