KIEL. Die Ergebnisse der Bürgerbefragung zum Sportverhalten in Schleswig-Holstein sind ausgewertet worden. Nach Angaben von Innenstaatssekretärin Kristina Herbst haben sich insgesamt 3.426 Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner an der Befragung beteiligt. Das sind rund acht Prozent der insgesamt angeschriebenen 42.841 Bürgerinnen und Bürger. Nach den Erfahrungen des zuständigen Instituts IKPS ist dies bei derartigen Befragungen ein zufriedenstellender Wert und mehr als ausreichend für aussagekräftige Ergebnisse:
„Ich freue mich vor allem, dass wir als eine der zentralen Aussagen festhalten können: Die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner sind sehr aktiv und bewegen sich überdurchschnittlich viel. Immerhin 67 Prozent der Befragten haben angegeben, regelmäßig Sport zu treiben oder anderweitig aktiv zu sein. Das ist sehr positiv“
, erklärte Innenstaatssekretärin Herbst.
Als Hauptgründe für ihre Aktivitäten gab die große Mehrheit der Befragten Gesundheit und Fitness, Kondition und Beweglichkeit an. Die am häufigsten genannten Aktivitäten sind Radfahren (39 Prozent der Aktiven), Jogging/Laufen (26 Prozent), Fitnesstraining (25 Prozent) und Baden/Schwimmen (24 Prozent). Einzige Ballsportart unter den Top 10 ist Fußball (6 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich.
Der öffentliche Raum nimmt als Sportort einen größer werdenden Stellenwert ein. Die meisten Aktivitäten werden in der freien Natur (27 Prozent) ausgeübt, gefolgt von Straßen (16 Prozent). In Fitness-Studios werden 12 Prozent aller Sport- und Bewegungsaktivitäten ausgeübt, in Turn- und Sporthallen 11 Prozent. Gymnastikräume und die freie Natur haben dabei für die Sport- und Bewegungsaktivitäten von Frauen einen deutlich höheren Stellenwert als für Männer. Männer nutzen dagegen Sportplätze und Straßen stärker als Frauen.
Ein umfangreicher Bestandteil der Befragung hat sich damit beschäftigt, wie zufrieden die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner mit dem Sportangebot im Land sind. „Wir haben mit der Befragung jetzt einen guten Überblick über die Sportaktivitäten, die bei uns im Land gefragt sind. Noch viel wichtiger aber ist natürlich, dass wir jetzt einen ersten stichhaltigen Anhaltspunkt haben, in welche Richtung wir aktiv werden müssen, in welchen Bereichen wir ansetzen und etwas verbessern müssen. Wir haben sozusagen unsere ersten Einträge in unser Hausaufgabenheft“
, so Herbst.
Beispielsweise bewerteten mehr als 50 Prozent der Befragten Strecken und Wege für Laufsport und Möglichkeiten für Kinder im Wohnumfeld als gut oder sehr gut – Freizeitspielfelder und Fahrradwege wurden dagegen weniger gut bewertet. Fast die Hälfte der Befragten bezeichnete die Versorgung im Land mit Hallenbädern als schlecht.
Könnten die Befragten selbst in die Verbesserung der Sport- und Bewegungsräume investieren, würden sie 22 von 100 Punkten in die Wege für Bewegung und Sport investieren, jeweils 19 Punkte in die Schwimmbäder und in die Sanierung und Modernisierung der Sportanlagen sowie jeweils 17 Punkte in wohnortnahe Sportgelegenheiten bzw. in die bewegungsfreundliche Gestaltung der Schulhöfe. 7 Punkte würden in den Neubau wettkampfgerechter Sportanlagen investiert werden.
„Wir haben jetzt einen ersten wichtigen Überblick bekommen. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern der umfangreichen Befragung. Wir werden die Ergebnisse dieser Bürgerbefragung weiter auswerten. Sie sind ein entscheidender, aber bei weitem nicht der einzige Baustein auf dem Weg zum Zukunftsplan Sportland Schleswig-Holstein.“
Parallel wurden auch Schülerinnen und Schüler und Verantwortliche der Schulen befragt – die Auswertung ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Weitergehende Befragungen, beispielsweise bei den Sportvereinen, werden folgen.
„Wir haben jetzt bereits die ersten Handlungsfelder identifizieren können, auf denen wir tätig werden müssen: Bewegung und Sport in Kommunen, Sport und Bewegung im Verein und im Verband und Schwimmen und Schwimmsportstätten. In diesen Bereichen werden wir – parallel zu den weiteren Schritten auf dem Weg zum Zukunftsplan Sportland – mit allen Verantwortlichen in Schleswig-Holstein an Lösungen und Verbesserungen arbeiten.“