Der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Uwe Becker, wurde zu seinem Antrittsbesuch vom israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin in dessen Residenz in Jerusalem empfangen.
In dem gemeinsamen Gespräch ging es um die unterschiedlichen Formen des Israel bezogenen Antisemitismus und die Möglichkeiten, sowohl präventiv im Bereich der Bildung gegen ein falsches Israelbild gerade bei jungen Menschen vorzugehen als auch repressiv durch geeignete rechtliche Maßnahmen den Kampf gegen antisemitische Organisationen, wie etwa die „Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) –Bewegung“, zu führen. „Durch die gemeinsamen Anstrengungen wird Hessen Vorreiter im Kampf gegen den Israel bezogenen Antisemitismus und ich freue mich, dass ich mit meinem Besuch und dem Gespräch mit dem israelischen Staatspräsidenten Rivlin diese Rolle noch weiter stärken kann“, so Uwe Becker.
Jungen Menschen ein realistisches Bild von Israel vermitteln
Im Bereich der Bildung waren sich Staatspräsident Rivlin und der Hessische Antisemitismusbeauftragte Becker einig, dass es wichtig sei, gerade jungen Menschen ein realistisches Bild von Israel zu vermitteln, um mögliche Vorurteile abzubauen und eigene Erfahrungen sammeln zu können. Becker wies auf die verschiedenen in Hessen laufenden beziehungsweise zusätzlich initiierten Projekte der Landesregierung hin und warb für eine engere Kooperation zwischen Hessen und Israel im Bereich des Jugendaustauschs. Dazu zählen auch die auf Israel bezogenen Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern wie auch von Lehrenden an Hochschulen und Universitäten sowie von Leitungskräften an Jugendeinrichtungen.
Impulse geben
Im Bereich des Jugendaustauschs könnten gerade auch Beispiele wie das Projekt der Kommunalen Ausländervertretung in Hessens größter Stadt Frankfurt am Main zusätzliche Impulse geben, wo im vergangenen Jahr Jugendliche mit muslimischem Hintergrund an einem Israelprojekt teilgenommen und so das Land direkt kennengelernt hatten. Dieses Projekt möchte Becker gerne auf das gesamte Land Hessen ausweiten. Aber auch der weitere Ausbau von Jugendbegegnungen auf schulischer Ebene, zwischen Sportvereinen oder Jugendeinrichtungen seien ein sehr guter Weg, um das Verständnis füreinander und Erfahrungen miteinander entstehen zu lassen.
Persönliche Begegnung und Austausch
„Nichts kann die persönliche Begegnung und den direkten Austausch ersetzen. Damit aus Vorurteilen eigene Urteile werden können, ist die Erfahrung im jeweils anderen Land von unschätzbarer Bedeutung. Und daher wollen wir den Austausch zwischen Hessen und Israel in der Zukunft noch weiter fördern“, sagte Becker in Jerusalem.
Nicht weniger intensiv sollte nach Meinung Beckers auch der entschiedene Einsatz gegen antisemitische Gruppierungen wie die BDS-Bewegung sein, die schon seit vielen Jahren versucht, Israel durch Boykottaufrufe und der Forderung nach Sanktionen international zu isolieren und dem Land die Legitimation abzusprechen.
Als Gastgeschenk überreichte der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker einen Hessen-Löwen, was den Israelischen Staatspräsidenten gerade auch deshalb besonders erfreute, weil der Löwe auch das Wappentier Jerusalems, der Geburtsstadt von Präsident Reuven Rivlin darstellt.