Die erfolgreiche Zusammenarbeit des bayerischen Gesundheitsministeriums mit der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) wird fortgesetzt. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Freitag in München hingewiesen. Huml betonte: „Die LSG hat in den vergangenen Jahren mehr als 14.000 Betroffenen und über 3.500 Angehörigen in schwierigen Situationen geholfen. Als zentrale Anlaufstelle rund um das Thema Glücksspielsucht wirken bei der LSG alle Institutionen in Bayern zusammen, die sich in der Prävention, Beratung und Forschung engagieren.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Diese Bündelung von Expertise ist deutschlandweit im Bereich der Thematik Glücksspielsucht einmalig. Die LSG hat in den vergangenen Jahren maßgeblich zum Erkenntnisgewinn von problematischen und pathologischen Glücksspielverhalten beigetragen und sichert die Versorgungsqualität betroffener Menschen in Bayern. Daher habe ich den Vertrag um weitere vier Jahre verlängert.“
Schätzungen zufolge leiden in Bayern insgesamt rund 33.000 Menschen an pathologischer Spielsucht. Außerdem zeigen weitere 35.000 Menschen bereits ein problematisches Spielverhalten.
Konrad Landgraf, Geschäftsführer der LSG hob hervor: „Wir arbeiten seit Gründung der LSG im Jahr 2008 überaus vertrauensvoll und effizient mit dem bayerischen Gesundheitsministerium zusammen. Ich freue mich sehr, dass diese fruchtbare Zusammenarbeit nun in eine weitere Laufzeit geht und wir als LSG weiterhin für die zahlreichen pathologisch und problematisch spielenden Menschen im Freistaat da sein können.“
Huml erläuterte: „Nicht selten kommt es vor, dass Betroffene ihr gesamtes Vermögen verspielen und Schulden anhäufen. Damit riskieren sie, ihre Familie, Freunde und ihren Arbeitsplatz – im wahrsten Sinne des Wortes – aufs Spiel zu setzen und zu verlieren.“
Die Ministerin unterstrich: „Ein besonderes Anliegen ist mir die Präventionsarbeit, die auch ein Schwerpunkt der Arbeit der Landesstelle Glücksspielsucht ist. Denn: Sportwetten, Online-Glücksspielangebote und Live-Wetten bergen ein hohes Suchtrisiko. Wir wollen die Bevölkerung für die Gefahren von Glücksspielen sensibilisieren und den Blick für das Suchtpotenzial schärfen.“
Der Freistaat Bayern engagiert sich über die LSG schon seit 2008 erfolgreich, damit Betroffenen mit Glücksspielproblemen und ihren Angehörigen geholfen werden kann. Jährlich investiert das bayerische Gesundheitsministerium rund zwei Millionen Euro in die Prävention von Glückspielsucht.
Huml ergänzte: „Steigende Beratungszahlen belegen, dass das Angebot in der Bevölkerung sehr gut angenommen wird. So ist die Zahl der Hilfesuchenden von 1.138 im Jahr 2009 auf über 1.800 im Jahr 2018 angewachsen. Die LSG leistet mit ihren 73 Anlaufstellen für hilfesuchende Spielerinnen und Spieler und ihre Angehörigen wertvolle Arbeit.“
In der LSG haben sich die Träger der Freien Wohlfahrtspflege, die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen BAS und das IFT Institut für Therapieforschung München zusammengeschlossen. Zusätzlich übernimmt die Aktion Jugendschutz Bayern in deren Auftrag die Entwicklung von Präventionsmaterialien.
Unter anderem hat die LSG zusammen mit dem bayerischen Gesundheitsministerium auch die kostenfreie App „PlayOff“ entwickelt, die dabei helfen soll, das eigene Spielverhalten zu kontrollieren und so das Spielen zu reduzieren oder sogar ganz aufzugeben. „PlayOff“ steht seit Kurzem auch in türkischer Sprache zur Verfügung, ist anonym und unterliegt strengen Datenschutzbestimmungen. Sie kann für alle iOS- und Android-Geräte kostenlos heruntergeladen werden.
Mehr Informationen zur App finden Sie unter https://www.verspiel-nicht-dein-leben.de/playoff.html.
Weitere Informationen zur Landesstelle Glücksspielsucht finden Sie unter https://www.lsgbayern.de/.