Baustaatssekretär übergibt Förderbescheid zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Jena
„Europa stellt in der Förderperiode bis 2020 über 230 Mio. Euro für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Thüringer Kommunen bereit. Fast 800.000 Euro hiervon können wir nun für die Umgestaltung der Wege und Plätze an der Lichtenhainer Brücke einsetzen. Dies ist ein weiterer Schritt bei der Umsetzung des „Rahmenplans Saale“, der durch die städtebauliche Aufwertung eine für die Bürgerinnen und Bürger erlebbare Flusslandschaft entlang der Saale entwickeln will“, sagte heute Baustaatssekretär Dr. Klaus Sühl bei der Übergabe eines Förderbescheids an den Dezernenten für Stadtentwicklung und Umwelt, Christian Gerlitz, in Jena.
Für das Vorhaben „Umgestaltung des Umfeldes an der Lichtenhainer Brücke/Burgauer Weg“ in Jena wird ein Zuschuss in Höhe von 799.920 Euro bewilligt. Die Stadt Jena ist an der Finanzierung mit 199.980 Euro beteiligt.
Mit diesem Vorhaben wird ein weiterer Baustein zur Umsetzung des Rahmenplanes „Sport, Freizeit und Kultur an der Saale“ realisiert, der 2009 vom Stadtrat der Stadt Jena beschlossen wurde. Bereits das erste Vorhaben in Jena (Revitalisierung Landfeste), für das in der laufenden Förderperiode im Juli 2018 ein EFRE-Zuwendungsbescheid übergeben werden konnte, war Teil der Umsetzung dieses Rahmenplans.
Die Fördermittel werden von der Stadt Jena eingesetzt, um den städtebaulichen Raum im Bereich der Lichtenhainer Brücke zum Burgauer Weg neu zu gestalten. Dort soll ein neuer Stadtplatz entstehen. Dieser funktionsoffene Stadtplatz markiert die Wegekreuzung zwischen den Fuß- und Radwegeverbindungen und dem Eingang in die Saaleaue über die Lichtenhainer Brücke. Der zentrale Schnittpunkt der Wegebeziehungen soll durch einen neu zu pflanzenden Riesenmammutbaum weit sichtbar markiert werden. Durch die Neugestaltung des Burgauer Weges als Fuß- und Radweg wird außerdem die Anbindung an die Innenstadt verbessert.
Hintergrund:
In der Förderperiode 2014-2020 stehen dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 232,2 Mio. Euro zur Unterstützung der nachhaltigen Stadtentwicklung in Thüringer Kommunen zur Verfügung. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Thüringer Städtebauförderungsrichtlinien. In den Jahren 2015 und 2016 hat das TMIL einen EFRE-Wettbewerb ausgelobt, bei dem sich alle zentralen Orte des Freistaats als EFRE-Förderkommunen bewerben konnten. Insgesamt 40 Städte und Gemeinden haben sich dabei in zwei Runden für eine EFRE-Förderung qualifiziert.
Die EFRE-Förderung zur nachhaltigen Stadtentwicklung erfolgt in den folgenden vier Schwerpunkten:
• Stärkung von ausgewählten Kommunen als attraktive Wirtschafts- und Sozialräume
• Revitalisierung von Flächen im Siedlungszusammenhang
• Steigerung der Energieeffizienz und des Anteils erneuerbarer Energien im Bereich der öffentlichen Hand
• Energieeffizienzsteigerung in Kommunen und städtischen Quartieren.
Auch die Stadt Jena hatte sich im Auswahlwettbewerb als Thüringer EFRE-Kommunen qualifiziert. Das heute geförderte Projekt am Burgauer Weg ist Bestandteil des Konzepts „Rahmenplan Saale“ und wird im ersten Förderschwerpunkt zur „Stärkung attraktiver Wirtschafts- und Sozialräume“ unterstützt, in dem 132,2 Mio. Euro aus Brüssel zur Verfügung stehen. Das Ministerium hatte seinerzeit integrierte Strategien der Kommunen als Wettbewerbsbeiträge eingefordert. So sollten wirtschaftliche, ökologische, demografische und soziale Anforderungen zu einem Konzept für eine nachhaltige Stadtentwicklung verbunden werden, um die Wohn-, Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen in den Kommunen zu verbessern.