Zum zwölften Mal wird in Deutschland am Equal Pay Day auf die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frauen hingewiesen. „Der Equal Pay Day fällt heuer auf den 18. März – immer noch! Denn er besagt, dass Frauen auch dieses Jahr wieder 77 Tage umsonst arbeiten, während Männer bereits bezahlt werden. Das ist nicht akzeptabel! Die reale Lohnlücke stagniert seit drei Jahren bei rund 21 Prozent“, betont die Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Sozialministerin Kerstin Schreyer.
Ein Großteil dieses Gender Pay Gap – das ist der prozentuale Unterschied der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste zwischen Frauen und Männern – ist auf strukturelle Ursachen zurückzuführen. „Die strukturellen Ursachen sind vielfältig und nicht neu: Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt häufiger und länger als Männer. Der Wiedereinstieg erfolgt dann viel zu oft unter Qualifikation und mit erschwerten Aufstiegschancen“, sagt Kerstin Schreyer: „Da muss die Arbeitswelt noch familienfreundlicher werden – und da bleiben wir gemeinsam mit der Wirtschaft dran!“
Wenn man die strukturellen Ursachen herausrechnet, beträgt die bereinigte Lohnlücke, also die Lohnlücke, die man sich nicht erklären kann, in Deutschland noch sechs Prozent. „In den Köpfen muss noch viel passieren, um auch diese nicht erklärbare Lohnlücke von sechs Prozent zu überwinden“, ergänzt die Ministerin.