Baden-Württemberg muss zum Schuljahr 2019/2020 etwa 5.650 Lehrstellen besetzen. Deshalb wurde das Hauptausschreibungsverfahren zur Lehrereinstellung gestartet. Zudem wurde der Bewerbungsprozess in diesem Jahr deutlich vereinfacht.
Etwa 5.650 Lehrerstellen muss das Land Baden-Württemberg zum Schuljahr 2019/20 besetzen. Das wichtigste Ausschreibungsverfahren dafür, das Hauptausschreibungsverfahren zur Lehrereinstellung, startet heute. Rund 4.000 der insgesamt zu besetzenden Stellen sind dabei Ersatzbedarf, der unter anderem aufgrund von Pensionierungen, Krankheitsfällen oder Elternzeit entsteht. „Das bedeutet, dass angehende Lehrkräfte in Baden-Württemberg exzellente Perspektiven haben. Die Chancen auf eine feste Anstellung sind so gut wie nie zuvor. Hier und da wird es zudem nötig sein, dass sich Bewerber auch flexibel zeigen, um ihre Einstellungschancen zu verbessern“, sagt Kultusministerin Susanne Eisenmann. Im vergangenen Schuljahr entfielen bei 5.700 Stellen circa 4.100 auf den Ersatzbedarf.
„Wir sind natürlich bereits aktiv und seit Dezember auf dem Arbeitsmarkt präsent. Dabei konnten wir über die vorgezogenen Verfahren gerade in Regionen, die bei Lehrkräften erfahrungsgemäß weniger nachgefragt sind, frühzeitig Stellen besetzen“, so die Ministerin. Über die bisherigen Ausschreibungsverfahren im Dezember und im Februar wurden bereits rund 1.200 Personen für den Schuldienst gewonnen. „Das sind 150 Personen mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr und damit eine gute Botschaft. Denn es zeigt, dass wir unseren jungen Lehrkräften attraktive Angebote machen können und dass die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, wirken“, konstatiert Eisenmann. „Wir werden weiter alles daran setzen, dem Lehrkräftemangel so gut wie möglich zu begegnen und eine Verbesserung gegenüber dem laufenden Schuljahr zu erreichen“, so die Kultusministerin.
Neue Angebote für Gymnasiallehrer auch an Haupt-, Werkreal- und Realschulen
Dafür wird das Kultusministerium wie im vergangenen Schuljahr unter anderem auf Pensionäre, Abordnungen und Versetzungen sowie den Einsatz von Gymnasiallehrern an Grundschulen zurückgreifen. Für den Einsatz an Grundschulen gilt für Gymnasiallehrkräfte zum kommenden Schuljahr erneut, dass sie bei einer Einstellung an der Grundschule die Zusage für die Übernahme in das gymnasiale Lehramt erhalten.
Für Gymnasiallehrkräfte gibt es ab diesem Jahr zudem weitere attraktive alternative Einstellungsmöglichkeiten. Gymnasiallehrkräfte können sich für das kommende Schuljahr erstmals auf Stellen an Haupt- und Werkrealschulen sowie an Realschulen bewerben und dort über eine Zusatzqualifizierung die Lehrbefähigung für das Lehramt Werkreal-, Haupt- und Realschulen erwerben. „Damit haben unsere sehr gut ausgebildeten Gymnasiallehrkräfte noch bessere Chancen auf eine dauerhafte Einstellung in den Schuldienst, selbst wenn sie am Gymnasium nicht zum Zug kommen“, sagt Kultusministerin Eisenmann.
Bewerbungsprozess in diesem Jahr deutlich vereinfacht
„Wir kommen den Interessenten außerdem bei der Bewerbung entgegen. In diesem Jahr gestalten wir das Bewerbungsverfahren einfacher, übersichtlicher und schneller, damit wir möglichst viele Interessenten gewinnen und niemanden durch ein zu kompliziertes Bewerbungsverfahren verlieren“, bekräftigt Eisenmann. Aus diesem Grund hat das Kultusministerium das Verfahren über weiter optimiert. Zum kommenden Schuljahr ist es zum ersten Mal möglich, eine komplett papierlose Bewerbung abzugeben. „Das ist nicht nur umweltfreundlicher, es beschleunigt den Bewerbungsprozess und ermöglicht Kurzentschlossenen, ‚last-minute- Bewerbungen‘ abzugeben“, erklärt die Ministerin.
Zudem hat das Kultusministerium die Module für Lehrer Online in Baden-Württemberg (LOBW) auf ein responsives Design umgestellt. Das bedeutet, dass sich die Webseite der Displaygröße anpasst, sodass eine Bewerbung nun einfach per Smartphone oder Tablet möglich ist. Ebenfalls neu in dieser Bewerbungsrunde ist eine benutzerfreundlichere Darstellung der ausgeschriebenen Stellen. Interessenten können geeignete Stellen nun über eine Kartenansicht betrachten und haben so einen besseren Überblick. Unter dem folgenden Link sind die Karten zur regionalen Verteilung der Stellenangebote abrufbar: .
Hauptausschreibungsverfahren läuft vom 20. bis zum 25. März
Das Hauptausschreibungsverfahren läuft vom 20. bis zum 25. März. Um auf die Einstellungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, wird das Kultusministerium wie im vorangegangenen Jahr auf Mailing- und Postkartenaktionen zurückgreifen. Neben dem Hauptausschreibungsverfahren können sich Interessenten noch über das Listenauswahlverfahren im Juni und das Nachrückverfahren zur Lehrereinstellung ab dem 1. Juli 2019 bewerben.
Die Bewerbungsverfahren für das kommende Schuljahr in der Übersicht:
- 30.11. – 05.12.2018: Sonderausschreibungsverfahren zur Lehrereinstellung für ausgewählte Lehrämter
- 04. – 08.02.2019: Ausschreibungsverfahren für den ländlichen Raum
- 20. – 25.03.2019: Hauptausschreibungsverfahren zur Lehrereinstellung
- 03. – 07.06.2019: Listenauswahlverfahren zur Lehrereinstellung
- Ab 01.07.2019: Nachrückverfahren zur Lehrereinstellung