Start Wirtschaft Fachkräftesicherung ist eine der wichtigsten Aufgaben (HE)

Fachkräftesicherung ist eine der wichtigsten Aufgaben (HE)

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Hessischen Unternehmen werden im Jahr 2024 rund 174.000 Fachkräfte fehlen, darunter 135.000 Beschäftigte mit einer dualen Berufsausbildung und rund 39.000 Akademikerinnen und Akademiker. Zu diesem Ergebnis kommt das Projekt „regio pro – regionale Beschäftigungs- und Berufsprognosen“ in seiner jüngsten Berechnung. Das Projekt ist beim Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität in Frankfurt angesiedelt.

Eine der wichtigsten Aufgaben für Politik und Wirtschaft

„Hessen verdankt seine Wirtschafts- und Innovationskraft in hohem Maße den gut ausgebildeten Beschäftigten. Die Fachkräftesicherung ist daher eine der wichtigsten Aufgaben für Politik und Wirtschaft“, sagte Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann im Hessischen Wirtschaftsministerium bei der Fachtagung von regio pro, die am heutigen Mittwoch auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stattfindet. Bereits in der vierten Welle legt das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt in Hessen Prognosen vor. „Damit leistet die Goethe-Universität im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums einen wichtigen Beitrag zur vorausschauenden regionalen Strategieentwicklung“, sagte der Vizepräsident für Third Mission der Goethe-Universität Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz.

Strategie zur Fachkräftesicherung

Der Staatssekretär verwies auf das Programm „gut ausbilden“, das Klein- und Kleinstunternehmen dabei unterstützt, Nachwuchs zu gewinnen und mit wettbewerbsfähiger Ausbildungsqualität an sich zu binden. Gefördert werden Qualifizierungs- und Beratungsmodule für Leitungspersonal, Ausbildungspersonal und Auszubildende. Auch das Bündnis Ausbildung Hessen, das die duale Berufsausbildung attraktiver machen soll, ist Teil der Strategie zur Fachkräftesicherung. Und die Projekte im Programm „Wirtschaft integriert“ sollen außer der Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt auch als ein Baustein zur Fachkräftesicherung dienen. Das Programm führt Personen mit Sprachförderbedarf auf den Weg zum Ausbildungsabschluss. Zielgruppen sind Frauen und Männer unter 27 Jahren, die nur Grundkenntnisse in Deutsch haben und deshalb eine Ausbildung nicht ohne Hilfe bewältigen können. Hauptmerkmal von „Wirtschaft integriert“ ist die durchgehende Förderkette von der praktischen Berufsorientierung bis zum Berufsabschluss. Neben Sprachunterricht gehören dazu auch Lern- und Integrationshilfen sowie sozialpädagogische Begleitung.

Digitalisierung führt zu Fachkräfteengpässen

Hauptgrund des sich abzeichnenden Arbeits- und Fachkräftemangels ist die Bevölkerungsentwicklung. Neben dem Renteneintritt der Baby-Boomer-Generation führt die fortschreitende Digitalisierung zu Fachkräfteengpässen. „Hessische Arbeitgeber sehen sich zum Teil bereits schon heute mit den Herausforderungen konfrontiert, dass die Belegschaften älter werden und nur wenige junge Menschen nachkommen“, erläuterte Dr. Christa Larsen, Geschäftsführerin des IWAK. Staatssekretär Nimmermann betonte: „Eine große Herausforderung wird die Steigerung der Attraktivität der Unternehmen sein.“ Dazu gehört auch die Attraktivität der Regionen, in denen die Unternehmen ansässig sind.

Herausforderungen in Gießen und Kassel

Besonders groß sind die Herausforderungen in den Regierungsbezirken Gießen und Kassel. Demgegenüber stehen Südhessen und vor allem das Rhein-Main-Gebiet, wo die erwartete demografische Lücke durch die Zuwanderung junger Menschen in den urbanen Bereich deutlich besser ausgeglichen werden kann. „Deshalb sind regional unterschiedliche Antworten gefragt“, so der Staatssekretär: „regio pro liefert den jeweiligen Akteuren dafür präzise Informationen.“

Die Informationsplattform regio pro zeichnet die Beschäftigungsentwicklung und Ausbildungssituation in allen Kreisen und kreisfreien Städten nach. regio pro wird vom IWAK durchgeführt und vom Hessischen Wirtschaftsministerium aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

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