Während der Flämischen Woche in Nordrhein-Westfalen trafen sich der flämische Umweltminister, Koen Van den Heuvel und seine nordrhein-westfälische Amtskollegin Ursula Heinen-Esser. Eine Ausstellung über die flämische Naturpolitik im Landtag war Anlass zu dem Informationsaustausch.
Die Flämische Woche in Nordrhein-Westfalen soll die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit betonen. Die vielen Herausforderungen, mit denen die beiden Regionen konfrontiert sind, können nur durch Bündelung der Kräfte und in Zusammenarbeit über Grenzen hinweg wirksam bewältigt werden. Eine dieser Herausforderungen ist der Klimawandel.
Der flämische Umweltminister Koen Van den Heuvel: „Flandern setzt sich für eine grundlegende Neugestaltung der flämischen Raumordnung als Reaktion auf die Herausforderungen des Klimawandels ein. Die Erhaltung des Freiraums und das Erleben der Natur stehen im Vordergrund. Von Flandern aus wollen wir uns noch mehr auf die Entsiegelung von Flächen konzentrieren und alles daransetzen, zu begrünen und die biologische Vielfalt zu fördern. Saubere Luft, sauberes (Trink-)Wasser, Hitzeaufnahme, mehr Grün und ein besseres Landschaftserlebnis sind die Herausforderungen für die nächste Generation.“
Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser: „Viele dachten lange Zeit, Klimawandel betreffe nur Inseln im Pazifik. Dem ist aber nicht so. Wir werden uns an Extremwettereignisse wie Stürme, Hitzewellen mit langer Trockenheit wie im zurückliegenden Jahr 2018 gewöhnen müssen. Aus den schon jetzt spürbaren Veränderungen erwächst die Verantwortung und Herausforderung, einerseits den menschgemachten Klimawandel in aller Konsequenz einzudämmen und uns andererseits auf seine Folgen vorzubereiten. Klimaschutz und Klimaanpassung sind untrennbar miteinander verwoben. Wir brauchen daher ein noch stärkeres Bewusstsein für den Klimawandel. Nordrhein-Westfalen hat früh auf die Änderung des Klimas reagiert und eine Anpassungsstrategie entwickelt. Teil dieser Strategie ist zum Beispiel der Aufbau klimaangepasster Laubmischwälder anstelle von Monokulturen aus reinem Nadelholz, dazu haben wir eine eigene Waldbaustrategie entwickelt. In den stark versiegelten Ballungsräumen werden wir die Entwicklung der ‚grünen Infrastruktur‘ aus vernetzten Grün- und Wasserflächen in den Vordergrund stellen, denn die künftigen Hitzespitzen im Sommer belasten hier gerade Kleinkinder, Herz-Kreislauf-Erkrankte und Senioren besonders stark.”
Eine eigens für die Flämische Woche in Nordrhein-Westfalen entwickelte Ausstellung zeigt Bilder, wie das aussehen kann und macht es so greifbarer. Auf der Grundlage von vier Totems schildert die flämische Naturschutzbehörde Natuur en Bos, was sie dafür tut, dass jeder in Flandern die Natur genießen kann, jetzt und in Zukunft. Man sieht die Natur als Quelle der Entspannung, aber auch als Grundlage für ein gutes Klima und eine gesunde Gesellschaft. Viele Initiativen sorgen dafür, dass auch zukünftige Generationen die Natur zu jeder Zeit in ihrem Leben genießen können. Auf engstem Raum wird die Natur gestärkt, von der kleinsten Pflanze bis zum größten Wald, von einem Natura 2000-Gebiet bis zum Kinderspielplatz.
Der Landtag Nordrhein-Westfalen ist ein ausgezeichneter Ort für die offizielle Eröffnung dieser Ausstellung zum Thema Naturerlebnis. Mit flämischem Tee, bei dem jeder die flämische Natur buchstäblich und bildlich schmecken konnte, stießen Ministerin Heinen-Esser, Minister Van den Heuvel und Präsident des Landtags André Kuper auf gute Zusammenarbeit an.