Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt vor den Gefahren giftiger und verdorbener Pilze. Huml betonte am Mittwoch anlässlich der jetzt gestarteten Pilzsaison: „Ich rate dringend davon ab, Pilze zu sammeln und zu essen, die man nicht genau kennt. Der Verzehr des falschen Pilzes kann zu lebensgefährlichen Vergiftungserscheinungen führen. Beim Giftnotruf München sind bereits über 100 Anrufe besorgter Bürger wegen des Verdachts einer Pilzvergiftung eingegangen.“
Huml unterstrich: „Wenn jemand nach einer Pilzmahlzeit unter Übelkeit, Bauchschmerzen oder Erbrechen leidet, sollte sofort der Rettungsdienst (Telefonnummer 112) oder zunächst der Giftnotruf in Bayern unter 089/19240 verständigt werden. Auf keinen Fall sollte man versuchen, die Symptome selbst mit Medikamenten oder Hausmitteln zu behandeln. Das könnte eine Vergiftung sogar noch verschlimmern.“ Der Giftnotruf ist an die Abteilung für Klinische Toxikologie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München angegliedert.
Die Ministerin ergänzte: „Magen-Darm-Beschwerden können vor allem beim Knollenblätterpilz auch noch 6 bis 12 Stunden nach dem Pilzverzehr auftreten – in einigen Fällen sogar noch später – und auf eine gefährliche Vergiftung hinweisen. Beschwerden wie Luftnot, Schwindel oder Schweißausbrüche können ebenfalls Symptome für eine Pilzvergiftung sein.“
In Bayern sind rund 100 Pilzarten bekannt, die als gesundheitsschädlich gelten. Bis zu acht Arten werden sogar als tödlich giftig eingestuft. Den Rat von Experten können sich Pilzesammler über die Homepage der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft einholen: Dort findet sich eine Liste geprüfter Pilzberater und Pilzsachverständiger in Bayern:https://www.pilze-bayern.de/index.php/pilzberatung/liste-bayr-pilzberater. Diese ehrenamtlich tätigen Pilzexperten führen Pilzkorbkontrollen durch und informieren auch über Pilzarten und Pilzvergiftungen.
Huml betonte: „Nicht nur im Wald gibt es giftige Pilze, sondern auch in heimischen Gärten oder Blumentöpfen. Ich rate Eltern von Kleinkindern zu erhöhter Vorsicht. Seit einigen Jahren nimmt die Zahl giftiger Pilze zu, die in Blumenerde wachsen. Laut Experten ist dies vermutlich auf die heißer werdenden Sommer zurückzuführen.“ Die Ministerin fügte hinzu: „Beim Giftnotruf München gehen seit einigen Jahren vermehrt Anrufe besorgter Eltern ein, deren Kinder im Garten oder aus Blumentöpfen Pilze gegessen haben. Auch sog. Rasenpilze spielen dabei eine Rolle. Zum Glück ist die tatsächliche Gefährdung meist gering. Bei Unklarheiten sollte der Giftnotruf München kontaktiert werden.“