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Gesundheitswirtschaft muss ihr Profil schärfen

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Thüringer Bädertag 2019: Studie soll Status Quo ermitteln und Basis für konkrete Maßnahmen sein.

„Der Gesundheitstourismus in Thüringen schöpft seine Potentiale noch nicht genügend aus.“ Das sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute beim Thüringer Bädertag 2019 in Bad Frankenhausen. „Die Kur- und Wellnessanbieter haben die Möglichkeit, ein echtes Zugpferd für den Thüringen-Tourismus zu werden.“ Dafür müsse aber weiter an Strukturen, Qualität und Angeboten gearbeitet werden, denn die Thüringer Kurorte stünden in harter bundesweiter Konkurrenz, so der Minister. Das Wirtschaftsministerium habe deshalb eine neue Studie beauftragt, die den Status Quo der Thüringer Kurorte und Heilbäder ermitteln und anschließend als Basis für konkrete Maßnahmen dienen.

In einer Gesellschaft, in der Lebenserwartung und Wohlstand weiter steigen, wachse die Nachfrage nach guten Angeboten zur Erhaltung der Gesundheit und des Wohlbefindens. Daher bleibe der Gesundheitstourismus auch in den kommenden Jahren ein Wachstumsmarkt, so Tiefensee. „Thüringen hat alle Voraussetzungen, um von diesem Trend künftig noch stärker zu profitieren.“ Dafür müsse aber das Profil der Gesundheitswirtschaft geschärft und die Angebote besser vermarktet werden. „Die ift Freizeit und Tourismusberatung GmbH aus Köln wurde nun mit einer Studie beauftragt, die basierend auf der Ist-Analyse Empfehlungen zu Potenzialen und Perspektiven der Kurorte geben soll. Die Studie wird im kommenden Jahr fertiggestellt. „Ich appelliere an alle Kurorte, sich an der Studie zu beteiligen, um ein möglichst realistisches Bild der Situation zeichnen zu können“, betonte Tiefensee im Rahmen des Bädertages.

Gleichwohl habe sich bereits in den vergangenen Jahren einiges getan, betonte der Minister mit Blick auf etwa Bad Frankenhausen, Bad Salzungen oder Masserberg. Mit der Übernahme der Rehaklinik Masserberg durch den Klinikverbund REGIOMED, die Spezialisierung auf hochqualitative Augenheilkunde und den Wiederaufbau des Badehauses habe der Kurort das Potenzial, sich bei Patienten und Gesundheitstouristen stärker zu etablieren. Das Land unterstützt derzeit die Planungen für das Badehaus mit 360.000 Euro. Für den Umbau rechnet das Land mit Gesamtkosten von bis zu zehn Millionen Euro, für die eine Förderung von etwa acht Millionen Euro möglich ist.

Das Land werde Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit des Gesundheitstourismus auch in den kommenden Jahren im Rahmen seiner Förderpolitik unterstützen, so Tiefensee. Bereits seit 1990 hat der Freistaat im Bereich der Gesundheitswirtschaft mit 58 Millionen Euro Förderung Investitionen von rund 237 Millionen Euro angestoßen; Investitionen in die Infrastrukturen von Kurorten und Heilbädern in Höhe von 267 Millionen Euro wurden mit 181 Millionen Euro unterstützt.

Die Thüringer Bäder, die oftmals auch über Sole- und Thermalquellen, Moorvorkommen und Heilklima verfügen, haben sich in den letzten Jahren zu modernen Zentren für Prävention und Regeneration entwickelt. Das Kur- und Bäderwesen in Thüringen erwirtschaftet einen Bruttoumsatz von über 500 Millionen Euro, sichert 12.000 Arbeitsplätze und sorgt mit rund 2,5 Millionen Übernachtungen derzeit für ein Viertel aller touristischen Übernachtungen im Land. Nachdem die Thüringer Heilbäder und Kurorte 2016 bei Übernachtungen und Ankünften einen starken Rückgang hinnehmen mussten, steigt die Zahl inzwischen wieder leicht an. Seit der Jahrtausendwende ist die Zahl der Übernachtungen in deutschen Heilbädern und Kurorten insgesamt um rund 50 Prozent gewachsen. Thüringen verfügt heute über 18 Heilbäder und Kurorte. Das Spektrum reicht von der klassischen medizinisch-therapeutischen Versorgung über Entspannung und Wellness bis hin zur aktiven Freizeitgestaltung.

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