Start Finanzen Hochwasserschutz: 1 Milliarde Euro seit 2002 investiert (ST)

Hochwasserschutz: 1 Milliarde Euro seit 2002 investiert (ST)

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67 Prozent der 1.356 Kilometer Deiche bereits DIN-gerecht saniert

Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert berichtete heute im Kabinett zum Stand der Umsetzung der Hochwasserschutzkonzeption bis 2020. Seit dem Elbe-Hochwasser 2002 bis Ende 2018 wurden rund 1 Milliarde Euro in den Hochwasserschutz investiert. Die Gelder stammen aus Landesmitteln, den Fonds der Europäischen Union (ELER und EFRE), der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz von Bund und Ländern sowie dem Aufbauhilfefonds, der nach dem Hochwasser 2013 von Bund und Ländern solidarisch eingerichtet wurde.

DIN-gerechte Sanierung der Deiche

„Das ist eine gewaltige Summe“ sagte Ministerin Dalbert und freute sich über den Erfolg: „Der Hochwasserschutz heute liegt sehr weit über dem Niveau von 2013. Schon mehr als 67 Prozent der 1.356 Kilometer langen Deiche im Land sind bereits DIN-gerecht saniert. Schritt für Schritt werden unsere Deiche sicher.“ Mit dem Blick auf die Planung nach 2020 kündigte sie an: „Doch wir können uns nicht ausruhen. Neben dem technischen Hochwasserschutz nehmen wir weitere Möglichkeiten in den Blick, um für die nächsten Hochwasser vorzusorgen. Wir werden unseren Flüssen wieder mehr Raum geben, in dem wir Retentionsflächen schaffen. Dazu werden wir weitere Deiche zurückverlegen und Polder einrichten. Das verbessert den Hochwasserschutz und ermöglicht die Rückkehr von Flächen in eine natürliche Auendynamik. Das ist eine Genera-tionenaufgabe für die nächsten 20 Jahre.“

Schaffung von Retentionsflächen ist Generationenaufgabe

Die DIN-gerechte Ertüchtigung der Deiche ist ein zentrales Element der Hochwasserschutzkonzeption 2020. Mit dem Programm „Mehr Raum für unsere Flüsse“ werden zudem Deichrückverlegungen und Flutpolder planmäßig umgesetzt. Von den insgesamt 16 Maßnahmen im Land, die aus dem Nationalen Hochwasserschutzprogramm des Bundes finanziert werden und die Teil des Programms „Mehr Raum für unsere Flüsse“ sind, konnte in diesem Jahr die Maßnahme Deichrückverlegung Altjeßnitz fertiggestellt werden. Insgesamt wurden hier 10,5 Millionen Euro inves-tiert. Dadurch konnten weitere 125 Hektar Retentionsfläche zurückgewonnen werden. Insgesamt wurden bereits 1.666 Hektar Retentionsflächen im Land wiedergewonnen. Damit steht Sachsen-Anhalt deutschlandweit bei der Wiedergewinnung von Retentionsraum an der Spitze. Für weitere 27 Standorte für Polder und Deichrückverlegungen werden die Umsetzungsmöglichkeiten geprüft, um insgesamt 12.500 Hektar Retentionsraum wiederzugewinnen.

Überschwemmungsgebiete fortlaufend aktualisiert

Zur Verbesserung der Hochwasservorsorge ist die Festsetzung von Überschwemmungsgebieten und die Anpassung festgesetzter Überschwemmungsgebiete an neue Erkenntnisse ein andauernder Prozess. Aktuell sind in Sachsen-Anhalt 60 Überschwemmungsgebiete per Rechtsverordnung festgesetzt. Für die im Ergebnis der Überarbeitung der Hochwasserrisikobewertung neu als Risikogewässer eingestuften Gewässer Goldbach und Suenbach erfolgte nach der modell-technischen Berechnung ebenfalls die Festsetzung der Überschwemmungsgebiete.

Hochwasservorhersage verbessert

Das für die Hochwasservorhersage eingesetzte Wasserstandsvorhersagemodell (WAVOS) wurde auf Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung zwischen der Flussgebietsgemeinschaft-Elbe und der Bundesanstalt für Gewässerkunde für den Hochwasserfall aktualisiert und erweitert. Das neue Vorhersagesystem ist seit Anfang 2019 in Betrieb. Seit März 2019 wird von der Hochwas-servorhersagezentrale eine Internetseite zur Verfügung gestellt, die auch auf mobilen Endgeräten gut funktioniert.

Weiterführende Informationen:

https://hochwasser.sachsen-anhalt.de/startseite/

https://hochwasservorhersage.sachsen-anhalt.de/

https://lvwa.sachsen-anhalt.de/service/ueberschwemmungsgebiete/

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