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Ich verstehe die Verärgerung der Landwirte

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»Ich verstehe die Verärgerung der Landwirte gut. Man kann es auch Ohnmacht nennen, wenn man erlebt, wie pauschal auf diese Branche eingeprügelt wird. Die Landwirtschaft ist leider zu einem politischen Kampfplatz verkommen: Mit immer neuen Verboten und Richtlinien soll den steigenden Anforderungen an Umweltschutz und Tierwohl nachgekommen werden, während der Handel nicht bereit ist, diesen Einsatz zu honorieren. Gleichzeitig werden die Landwirte an den Pranger gestellt und der gesamte Berufsstand für den Klimawandel und den Rückgang der Artenvielfalt fast allein verantwortlich gemacht.

Die fehlende Akzeptanz der Gesellschaft und die Regulierungswut durch bestimmte Kreise der Politik in Brüssel und Berlin verkennen das verantwortungsbewusste Arbeiten der meisten Landwirte in dem sensiblen Gefüge der Umwelt. Viele Menschen haben kaum noch einen Bezug zur Landwirtschaft und vergessen darum, dass es unsere Landwirte sind, die uns zuverlässig über das ganze Jahr mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen und dafür Tag für Tag auf Feld, Weide oder Stall hart arbeiten. Dazu kommen verträumte Vorstellungen von einer Landwirtschaft früherer Jahrhunderte, die mit den heutigen modernen und leistungsfähigen Betrieben nicht viel gemein hat. Mit diesem Landwirtschaftsbild werden wir keine jungen Leute für einen Beruf in diesem Bereich begeistern können. Wir können nur Vertrauen zu unseren Landwirten und den regionalen Lebensmitteln aufbauen, wenn wir wissen, wie ein Landwirt heute arbeitet!

Unsere Politik in Sachsen ist auf Verbesserungen für die Umwelt auch durch die Landwirtschaft ausgerichtet. Aber wir agieren nicht gegen die Landwirte sondern mit ihnen, nicht mit Verboten und Gängelei sondern mit Innovationen und technischem Fortschritt. In Sachsen ist es gelebte Praxis, mit Landnutzern und Umweltschützern im Dialog erfolgreich Prozesse zu gestalten, sei es bei der Vorbereitung und Anpassung von Förderrichtlinien, der Erarbeitung des Insektenschutzkonzeptes, der Stärkung des Ökolandbaus oder der Nutzung neuer Technologien für Umwelt und Landwirtschaft wie bei unserer Zukunftsinitiative simul+.«

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