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Kein Platz für Mobbing in der Schule (NI)

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Schulbehörden und LKA wollen konsequent gegen Mobbing und Cybermobbing vorgehen.

Das Land Niedersachsen wird noch konsequenter gegen Mobbing und insbesondere Cybermobbing an Schulen vorgehen. Das haben der zuständige Abteilungsleiter im Kultusministerium Jan ter Horst – der Kultus-Staatssekretärin Gaby Willamowius kurzfristig vertrat – und der Präsident des Landeskriminalamtes Niedersachsen Friedo de Vries heute im Rahmen einer Veranstaltung in Hannover übereinstimmend verdeutlicht.

„Mobbing und Cybermobbing dürfen in der Schule keinen Platz haben. In keiner Schule! Alle Beteiligten sind aufgefordert, sich diesem Phänomen konsequent entgegenzustellen. Es geht um eine Haltung in unseren Schulen, die Mobbing und Cybermobbing im Sinne einer Null-Toleranz-Haltung scharf verurteilt. Jedes Kind soll gerne und ohne Angst in die Schule gehen“, so ter Horst zur Eröffnung des Fachtags „Mobbing/Cybermobbing: Demütigend, verletzend, entwürdigend…“, der gemeinsam von Niedersächsischer Landesschulbehörde, dem Landeskriminalamt und dem Kompetenzzentrum für Lehrerfortbildung in Hannover (uniplus) durchgeführt wird.

Schulbehörden und Polizei in Niedersachsen arbeiten eng zusammen, um Mobbing unter Schülerinnen und Schülern wirksam zu begegnen. So wurde im Jahre 2016 der Erlass „Sicherheits- und Gewaltpräventionsmaßahmen in Schulen in Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft“ aktualisiert, um einerseits die Schulen auf die Zusammenarbeit mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft zu fokussieren, damit die Straftaten, die auch in Zusammenhang mit Mobbing geschehen, unverzüglich geahndet werden. Der Erlass verpflichtet Schulen aber auch, ein Präventionskonzept zu erarbeiten und permanent zu aktualisieren, um mit geeigneten Maßnahmen, Projekten und Programmen die sozialen und Lebenskompetenzen der Schülerinnen und Schüler aufzubauen, denn gesamtgesellschaftlich sind diese sozialen Kompetenzen mindestens genauso wichtig wie kognitive Kompetenzen.

„Cybermobbing ist nicht nur feige, sondern auch mit Blick auf die Folgen nicht hinzunehmen. Wir müssen sensibel sein für die Gefahren und das Leid im Zusammenhang mit Mobbing. Um Opfer zu schützen und Täter zu stoppen. Unsere heutige Fachtagung zeigt die enge Kooperation zwischen der Landesschulbehörde und dem LKA und ist Ausdruck unseres gemeinsamen Vorgehens in der Sache. Auch mit Blick auf ein großes Dunkelfeld teilen wir unsere Expertise und bündeln unsere Anstrengungen im Kampf gegen Cybermobbing“, so LKA-Präsident Friedo de Vries.

Mit Impulsvorträgen und in Workshops setzen sich rund 200 Präventionsfachkräfte aus Polizei sowie Schulleitungen und Mobbing-Interventions-Teams, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie Beratungslehrkräfte mit aktuellen Entwicklungen aus den rund um die Problemfelder Mobbing und Cybermobbing auseinander. Sexting und religiöses Mobbing werden dabei ebenso erörtert wie Mobbing im Kontext sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität.

Explizit zum Themenfeld Mobbing stellt das Landesprogramm „Mobbing-Interventions-Team in der Schule“ ein bewährtes Angebot dar, betonte ter Horst für das Niedersächsische Kultusministerium. „Inzwischen haben über 500 Schulen ein entsprechendes Mobbing-Interventions-Team installiert. Damit haben sehr viele Schulen eine hohe Kompetenz erworben, um qualifiziert auf Mobbingvorfälle zu reagieren und den betroffenen Schülerinnen und Schülern schnellstmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Hier bleiben wir aber nicht stehen, die MIT-Qualifizierungsmaßnahme soll im Jahr 2020 weiterentwickelt werden, damit die Lehrkräfte aus den Mobbing-Interventions-Teams das Thema Cybermobbing noch besser bearbeiten können“, kündigte ter Horst an.

Hintergrund:

Mobbing ist Gewalt an einer Person innerhalb ihrer sozialen Bezugsgruppe und zwar über einen längeren Zeitraum. Mobbing entsteht und verfestigt sich, wenn die sozialen Normen und Werte der Gruppe in Schieflage geraten. Bei Mobbing geht es nicht um alltägliche Streitereien zwischen Schülerinnen und Schülern, sondern um dauerhaftes und systematisches Ausgrenzen, verbale, physische, digitale oder non-verbale negative Handlungen. Mit der „JIM-Studie“ (Jugend-Information -Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest ist 2018 eine repräsentative Studie auf Bundesebene vorgelegt worden, die Daten zur Häufigkeit von Cybermobbing bereitstellt.

Im Rahmen der JIM-Studie wird seit 1998 jährlich der Umgang von 12- bis 19-Jährigen mit Medien repräsentativ abgebildet. Hierbei wird seit mehreren Jahren auch nach dem Thema Cybermobbing gefragt. In der Altersgruppe der 12- bis 19-Jährigen geben 37 % an, dass im Bekanntenkreis schon einmal jemand im Internet oder per Handy „fertig gemacht“ wurde. Mädchen haben dies mit 42 % schon häufiger mitbekommen als Jungen, hier sind es 31 %. Je älter die Jugendlichen sind, desto höher ist der Anteil derer, die schon von so einem Fall betroffen waren. An Gymnasien sind mit 33 % weniger Jugendliche von dieser Problematik betroffen als bei den Schultypen Real-/Hauptschule, hier sind es 45 %.

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