-Auszeichnung für Erhalt von Lebensräumen und Arten. Umweltstaatssekretär Möller: Hier zeigt sich, wie Naturschutz und Landwirtschaft harmonieren können.
Thüringens Umweltstaatssekretär Olaf Möller hat heute in Thangelstedt zusammen mit Vertretern des Landwirtschaftsministeriums die Auszeichnung „Natura 2000-Landwirt“ an den Betrieb „Landschaftspfleger mit Biss“ und die Pflege-Agrar-Genossenschaft e. G. Bettenhausen übergeben.
„Hier zeigt sich, wie Naturschutz und Landwirtschaft harmonieren können. Dafür braucht es Menschen, die sich über das normale Maß hinaus engagieren. Ich ziehe meinen Hut vor diesen Preisträgern“ , so Umweltstaatssekretär Möller.
Der Betrieb „Landschaftspfleger mit Biss“ von Frau Sandra Lippert aus Thangelstedt im Weimarer Land erhält die Auszeichnung für das Beweiden von sehr steilen und schwer zugänglichen Offenlandflächen, auf denen maschinelle Pflege nicht möglich wäre. Die Pflege-Agrar-Genossenschaft e. G. Bettenhausen beweidet in der Rhön Halbtrockenrasen und Wacholderheiden nach Vorgaben der unteren Naturschutzbehörde mit 500 Merinolangwollschafen und 16 Ziegen. Auf dem artenreichem Grünland werden zudem 180 Mutterkühe gehalten.
Die Entscheidung über die Preisträger „Natura 2000-Landwirt“ trifft eine Jury aus Thüringer Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen, Thüringer Bauernverband, Thüringer Ökoherz e. V. und Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V. (AbL). Mit der Auszeichnung werden jährlich zwei landwirtschaftliche Betriebe geehrt. Die Vorschläge stammen von den Natura 2000-Stationen, die in ihren Regionen zahlreiche Projekte mit Partnern aus der Landwirtschaft initiieren und dabei auf die Erfahrungen ihrer jeweiligen Fachbeiräte zurückgreifen, in denen auch die Kreisbauernverbände vertreten sind.
Hintergrund
Natura 2000 ist das größte, länderübergreifende Schutzgebietssystem der Welt. Thüringen verfügt über 212 FFH-Gebiete und 47 punkthafte FFH-Objekte sowie 44 EU-Vogelschutzgebiete. Diese sogenannten Natura 2000-Gebiete umfassen rund 270.000 Hektar, das entspricht rund 17 Prozent der Landesfläche. In diesen Landschaften kommen seltene und teilweise vom Aussterben bedrohte Arten vor.
Seit 2016 kümmert sich das Netzwerk der 12 Natura 2000-Stationen in allen Regionen Thüringens um den Erhalt der Lebensräume und Arten. Die Arbeit wird dabei vom Thüringer Umweltministerium und vom Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen (in Trägerschaft von: BUND Thüringen e.V., Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. und NABU Thüringen e.V.) in Erfurt wissenschaftlich unterstützt und koordiniert.