Die Automobil- und -zulieferindustrie steht vor einem grundlegenden Wandel und dreht sich aktuell um eine zentrale Frage: Wie erreichen wir klimaschonende Mobilität und sichern gleichzeitig Arbeitsplätze in diesem Bereich auf höchstmöglichem Niveau? Dieser Frage soll bei der Workshop-Reihe „Auto der Zukunft“ von Wirtschaftsministerium und autoregion e.V. nachgegangen werden. Auftakt war am Montag, 25. März, im Wirtschaftsministerium zum Thema Wasserstoff.
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger: „Das Saarland war immer das Land der Gruben und Zechen. Jetzt bauen wir das Auto von Morgen. Ich sehe im Wasserstoff Potenzial – sowohl als alternative Antriebstechnologie, als auch im Bereich Energie. Durch den Einsatz regenerativen Wasserstoffs als Kraftstoff können wir CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Ich bin mir daher sicher, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle bei der Mobilität der Zukunft spielen wird. Wir als Energieland können wesentliche Beiträge zum Einsatz des sauberen Energieträgers Wasserstoff leisten. Unsere Kompetenzen im Werkstoff- und Fertigungsleichtbau passen dazu hervorragend.“
In den letzten Jahren haben bereits einige Wasserstoff-Stationen und -Fahrzeuge ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis gestellt. Auch erste Automobilkonzerne bringen Brennstoffzellen-Serienfahrzeuge auf den Markt, andere planen dies für die nächsten Jahre. Ein wesentlicher Vorteil – unabhängig von der Art der Verwendung – ist, dass Wasserstoff an entsprechenden Tankstellen einfach und schnell getankt werden kann. Doch die Behauptung der Technologie am Markt erfordert noch weitere Anstrengungen, so Rehlinger weiter.
Um das Saarland als Wasserstoffregion aufzubauen und langfristig zu stärken, wurde daher über die bei der IZES gGmbH angesiedelte Leitstelle Elektromobilität eine Bewerbung auf Regionenförderung im BMWI-Programm „HyStarter“ abgegeben. Über „HyStarter“ können Regionen in Deutschland regionale Konzepte zur Integration der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie auf Basis erneuerbarer Energien entwickeln. Die Akteure vor Ort werden dabei zwei Jahre lang organisatorisch und technisch beraten und erhalten Unterstützung bei der gemeinsamen Entwicklung erster Konzeptideen.
Darüber hinaus engagieren sich bereits einige Automobilzulieferer an ihren Standorten im Saarland im Bereich Wasserstoff. Und mit einer weiteren Firma, welche eine Technologie entwickelt hat, mit der Verbrennungsmotoren von Bussen und LKW auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet werden können, werden derzeit Gespräche über mögliche gemeinsame Projekte im Saarland geführt.
Anke Rehlinger: „Wir wollen keine Konkurrenz zwischen Batterie- und Wasserstofftechnologie – vielmehr ergänzen sich beide Technologien im Sinne der Mobilität der Zukunft.“
Weit über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus saarländischen Unternehmen oder Vertreter von Institutionen und Politik waren der Einladung zum Workshop „Wasserstoff“ gefolgt. Zwei weitere Workshops zu den Themen „Elektromobilität“ und „Leichtbau“ folgen bis zum Sommer.