Start Finanzen Rund 2,3 Millionen Euro EU-Förderung für die Erforschung intelligenter Verkehrslösungen (ST)

Rund 2,3 Millionen Euro EU-Förderung für die Erforschung intelligenter Verkehrslösungen (ST)

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Die Europäische Union stellt insgesamt fast 2,3 Millionen Euro Fördergeld für die Erforschung und Entwicklung intelligenter Mobilitätslösungen für die Bereiche „Logistik“ und „Nahverkehr“ bereit. „Sachsen-Anhalt wird damit Dank Unterstützung der EU zum Vorreiter bei der wissenschaftlichen Erprobung von Verkehrslösungen für die Zukunft“, erklärte Landesverkehrsminister Thomas Webel heute bei der Übergabe der Bewilligungsbescheide für die von der Otto-von-Guericke-Universität (OVGU) Magdeburg betreuten Projekte. Mit den bis zu einhundert Prozent aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) stammenden Fördermitteln würden gleich zwei Forschungsvorhaben finanziell unterstützt, sagte Webel.

„Wir wollen den Raum rund um die Landeshauptstadt zur Modellregion für Intelligente Mobilität entwickeln“, betonte der Minister. Eine erfolgreiche Stadt definiere sich in Zukunft nicht mehr nur über eine gute Erreichbarkeit und florierende Wirtschaft, sondern auch über ihre Konzepte zum Klimaschutz im Bereich des Güterverkehrs sowie des ÖPNV auf der einen und die Koordination des knappen Straßenraums auf der anderen Seite. „Forschungsvorhaben wie diese erfordern das Zusammenspiel aller Akteure – der Wirtschaft, Wissenschaft und auch Verwaltung, eine Effizienzsteigerung des Verkehrs bei gleichzeitiger Umweltverträglichkeit zu ermöglichen“, fügte er hinzu.

Nach Auskunft von Prof. Dr. Hartmut Zadek, Leiter des Lehrstuhls Logistik im Institut für Logistik und Materialflusstechnik der OVGU soll zum einen der Einsatz automatisierter Shuttlebusse im städtischen Linienverkehr untersucht werden. Im Rahmen eines zweiten Projekts würden völlig neuartige logistische Schnittstellen und Umschlagtechniken für den kombinierten Verkehr in der Paketverteilung wissenschaftlich unter die Lupe genommen, erläuterte er. „Unser Institut bringt seine langjährige Expertise im Bereich Urban Logistics, Mikro-Depot, Elektro-Nahmobilität und Last-Mile-Distribution in diese Verbundsysteme mit ein“, sagte Zadek. Geplant sei, Anwendungen für die Praxis zu gestalten und den daraus resultierenden Beitrag zur CO2-Reduzierung quantitativ zu erfassen.

Zu Ihrer Information:

Gefördert werden die Verbundvorhaben:

„Paket-KV-MD2“ –   Nachhaltiger Paketdienst durch kombinierten Verkehr auf der letzten Meile mit Mikro-Depots in Magdeburg (rd. 1,43 Mio. €)

Grundlage der Förderung sind die Richtlinien zur Entwicklung logistischer Schnittstellen und Umschlagtechniken für den kombinierten Verkehr.

Mit dem geförderten Forschungsvorhaben soll im Verbundprojekt ein technologisches Konzept für ein völlig neuartiges Paketdistributionsverfahren auf der letzten Meile mit einem innovativen Hub-and-Spoke-Ansatz über die Kombination von Urban-Hub, Mikro-Depot, Paketstationen und Lastenrädern entwickelt und die grundsätzliche Machbarkeit erprobt werden. Somit werden die logistischen Schnittstellen in der Landeshauptstadt Magdeburg weiterentwickelt und die Voraussetzungen für neue Umschlagtechniken für den kombinierten Verkehr (KV) geschaffen. Ziel ist es, die Feinverteilung der Pakete mit leichten Diesel-Nutzfahrzeugen durch emissionsfreie Fahrzeuge zu ersetzen. Für den Gesamtabwicklungsprozess soll ein modularer Ansatz mit neuen Umschlagsystemen, Umschlaggeräten, Transporttechnologien und technischen Ausrüstungen sowie neuer Informations- und Steuerungstechnologie realisiert werden. Weiterhin soll mit diesem Verbundvorhaben erstmals eine Bündelung der Paketauslieferung auf der „letzten Meile“ über einige Paketdienstleister hinweg erfolgen.

„AS-UrbanÖPNV“ – Automatisierte Shuttlebusse – Urbaner ÖPNV (rd. 850.000 €)

Grundlage dieser Förderung sind die Richtlinien zur Förderung der Forschung, Einführung und Nutzung intelligenter Verkehrssysteme.

Bei dem geförderten Forschungsvorhaben steht das automatisierte Fahren mit einem Kleinbus auf öffentlichen innerstädtischen Straßen im Fokus. Untersucht wird die selbstständige Kommunikation des als Shuttle ausgelegten Busses mit der Straßeninfrastruktur und die Steuerung dieses Kleinbusses durch einen Operateur von einer Betriebsleitstelle aus der Ferne. Automatisierte Shuttlebusse haben ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung der Feinerschließung kleinräumiger Stadtquartiere. Mit solchen Shuttlebussen kann das Mobilitätsangebot auch bei geringer Personaldecke um zusätzliche Fahrangebote mit einer dichten Umlauffolge gewährleistet und der klassische ÖPNV sinnvoll ergänzt werden.

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