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Sommerfest mit ‘Brotloser Kunst‘

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Kulturministerin Dr. Martina Münch hat heute bei der Eröffnung des Sommerfestes unter dem Motto ‘Brotlose Kunst?‘ des Kleist-Museums in Frankfurt (Oder) die Einrichtung gewürdigt und den langjährigen Vorstand des bisherigen Trägervereins ‘Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte‘, Dr. Hinrich Enderlein, feierlich verabschiedet. „Der in Frankfurt (Oder) geborene Heinrich von Kleist gehört mit Theodor Fontane zu den national und international bedeutsamsten Schriftstellern aus Brandenburg und ist ein wichtiger Teil unserer Kulturgeschichte. Das weltweit einzige Museum über Heinrich von Kleist ist die größte Literaturgedenkstätte des Landes und ein kulturelles Aushängeschild Brandenburgs. Mit der neuen Landesstiftung wollen wir die wissenschaftliche Arbeit und öffentliche Wahrnehmung des Museums stärken, die Aktivitäten zur kulturellen Teilhabe ausbauen sowie innovative Projekte und Ausstellungen ermöglichen. Das Land übernimmt zudem eine erhebliche zusätzliche Verantwortung für die bedeutende Kultureinrichtung in Frankfurt (Oder)“, so Münch. „Ein großer Dank für die erfolgreiche Entwicklung des Kleist-Museums gebührt dem bisherigen Trägerverein ‘Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte‘ und dessen langjährigem Vorsitzenden: Hinrich Enderlein hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mit immensem Engagement, herausragender Expertise und großer Beharrlichkeit für den Ausbau und eine bessere institutionelle Absicherung des Museums eingesetzt. Die nun erfolgte Stiftungsgründung verdanken wir maßgeblich ihm – dafür einen sehr herzlichen Dank!“

Das Land Brandenburg hat zum 01. Januar 2019 die Stiftung Kleist-Museum gegründet, um das Museum zu dauerhaft sichern und weiterzuentwickeln. Die finanzielle Unterstützung des Landes für das Museum wurde von bislang 248.000 auf rund 500.000 Euro pro Jahr verdoppelt. Der Bund hat seine Förderung auf 357.000 Euro erhöht, die Stadt Frankfurt (Oder) unterstützt das Museum mit 80.000 Euro. Der Stiftung stehen in diesem Jahr insgesamt 937.000 statt bislang 608.000 Euro zur Verfügung. Das bisher im Eigentum der Stadt Frankfurt (Oder) befindliche Gebäude und Grundstück des Museums sowie das im Eigentum des Trägervereins ‘Kleist- Gedenk- und Forschungsstätte‘ stehende bewegliche Vermögen mit der Sammlung und dem Inventar werden in die Stiftung überführt.

Das Kleist-Museum bewahrt, sammelt, erschließt, erforscht und präsentiert Leben, Werk und Wirkung von Heinrich von Kleist. Es verfügt über eine umfangreiche Sammlung sowie eine Spezial- und Forschungsbibliothek mit etwa 10.000 Bänden. In den Jahren 1922/23 wurde im Geburtshaus des Dichters das erste Museum eingerichtet, 1937 wurde es in das Oderland-Museum integriert. Beide Gebäude brannten im April 1945 nieder. Nach Kriegsende wurde eine neue Sammlung aufgebaut, 1969 wurde die ‘Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte‘ eröffnet. Im Oktober 1995 wurde der gleichnamige Verein gegründet, der seither Träger des Kleist-Museums war. Der Verein hat die Trägerschaft mit Gründung der Stiftung an diese abgegeben. Im Museum finden regelmäßig Lesungen, Vorträge und literarisch-musikalische Veranstaltungen sowie die Kleistfesttage statt. Das Kleist-Museum ist als ‘kultureller Gedächtnisort von nationaler Bedeutung‘ im Blaubuch der Bundesregierung, einer Bestandsaufnahme national bedeutsamer Kultureinrichtungen der neuen Bundesländer, verzeichnet.

Das Literaturland Brandenburg hat eine reiche Literaturgeschichte und eine lebendige Gegenwartsliteratur. Dazu zählen ‘klassische‘ Autoren wie Heinrich von Kleist, Theodor Fontane, Gerhart Hauptmann, Bettina und Achim von Arnim, Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht und Peter Huchel ebenso wie die zeitgenössischen Schriftstellerinnen und Schriftsteller Lutz Seiler, Antje Rávic Strubel, Julia Schoch und Juli Zeh. Das Land unterstützt das literarische Leben: Gefördert werden sowohl Autoren mit Stipendien und Preisen als auch überregional wirksame Vereine und Netzwerke sowie zahlreiche literarische Gedenkstätten – neben dem Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) unter anderem auch das Gerhart-Hauptmann-Museum, das Peter-Huchel-Haus in Wilhelmshorst und das Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum in Rheinsberg.

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