Start Wirtschaft Staatssekretär Sühl: „Nutzhanf aus Betäubungsmittelgesetz streichen“ (TH)

Staatssekretär Sühl: „Nutzhanf aus Betäubungsmittelgesetz streichen“ (TH)

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Heute (11.07.) besuchte der Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft Dr. Klaus Sühl die VOFA Vogtlandfaser GmbH & Co. KG in Zeulenroda-Triebes und besichtigte das Hanflabyrinth der Pahren Agrar Kooperation. Dabei forderte er die Bundesregierung auf, den Nutzhanf aus dem Betäubungsmittelgesetz zu streichen: „Der Anbau von Nutzhanf eröffnet den Agrarbetrieben neue Geschäftsfelder mit gutem wirtschaftlichen Potenzial für die regionale Wertschöpfung. Nutzhanf unterliegt aber immer noch dem Betäubungsmittelgesetz und beim Vertrieb laufen die Produzenten Gefahr, strafrechtlich verfolgt zu werden. Zugelassene Nutzhanfsorten müssen endlich aus der Liste der Betäubungsmittel gestrichen werden.“

Das Unternehmen ist auf die Erzeugung von Hanffasern und Hanfschäben spezialisiert und bezieht die verarbeitete Rohware von insgesamt 12 landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region. Der Anbau des Nutzhanfes erfolgt hauptsächlich nach Standards des ökologischen Landbaus. Die Fasern finden hauptsächlich in der Automobilindustrie und in der Kunststoffverarbeitung Verwendung.

Im März erhielt das Unternehmen einen Zuwendungsbescheid vom Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. „Mit der Förderung über 49.000 Euro unterstützen wir die regionale Wertschöpfung im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe. Wir stärken damit nicht nur ein Unternehmen, sondern schonen die Umwelt und sichern Arbeitsplätze“, so Sühl. Mit der Zuwendung können wichtige Investitionen getätigt werden. Ziel ist die Verbesserung der Faseraufbereitungsanlage. So können die Verladung von Schäben und Feinschäben rationalisiert werden und der Durchsatz bei der Verarbeitung des Hanfstrohs wird erhöht. Dadurch wird die Effizienz in der Verarbeitung verbessert.

„In Thüringen bieten nachwachsende Rohstoffe zur stofflichen Nutzung wie zum Beispiel Faserpflanzen das Potenzial für eine hohe Wertschöpfung. Wir rechnen damit, dass auch die regionalen Rohstofflieferanten von der Verbesserung der Faseraufbereitungsanlage profitieren, weil dadurch die Nachfrage nach Hanf von Seiten des Verarbeiters zunehmen wird“, sagte Sühl.

Neben der Aufbereitungsanlage für Hanffaser besichtigte der Staatsekretär das Hanflabyrinth der Pahren Agrar Kooperation. Das Projekt dient der Imagepflege der Landwirtschaft, leistet Agrarbildung für Jugendliche und über Schul-Kooperation hat es eine gezielte Nachwuchsgewinnung im Blick. Die Betreuung der Besucher des Labyrinths erfolgt in Kooperation mit der Friedrich Solle – Regelschule Zeulenroda.

Hintergrund:
Im Mai 2018 wurde durch das Kabinett das Konzept „Regionale Wertschöpfungsketten in der Land- und Ernährungswirtschaft in Thüringen“ beschlossen. In dem Konzept ist die „Festigung bestehender und der Aufbau neuer Wertschöpfungsketten im Bereich nachwachsender Rohstoffe“ als ein eigenes Handlungsfeld (Handlungsfeld 7) aufgeführt. Insofern dient die Unterstützung des Vorhabens der VOFA Vogtlandfaser GmbH & Co KG der Umsetzung des Regionalkonzepts und ist somit von landespolitischem Interesse.

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