Start Wirtschaft Synthetisches Kerosin „made in Hessen“

Synthetisches Kerosin „made in Hessen“

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Mit einer Pilotanlage für klimaneutral hergestellte Kraftstoffe will Hessen die Entwicklung und Produktion synthetischen Flugzeugkerosins vorantreiben.

„Der globale Flugverkehr trägt immer mehr zum Kohlendioxidausstoß bei, er muss dringend klimafreundlicher werden. Dazu gehört die Einsparung unnötigen Kerosinverbrauchs, die Entwicklung effizienterer Flugzeuge, aber perspektivisch der Ersatz fossiler Kraftstoffe durch mit erneuerbaren Energien hergestellte synthetische Kraftstoffe“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch auf der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Leipzig. „Wir brauchen eine Kraftstoffwende im Luftverkehr, weg von fossilen Kraftstoffen hin zu Power-to-Liquid. Und der richtige Ort, um an dieser Wende zu forschen, sie zu erproben und in den Betrieb zu bringen, ist Frankfurt.“

Der Minister verwies auf den Koalitionsvertrag, in dem die Landesregierung die Schaffung eines Kompetenzzentrums für Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr sowie die Förderung einer Power-to-Liquid-Pilotanlage vereinbart hat. „Wir beabsichtigen, für dieses Zukunftsthema eigene Mittel in erheblichem Umfang einzusetzen“, so Al-Wazir. „Synthetische Kraftstoffe sind der Schlüssel, wenn wir Luftverkehr und Klimaschutz besser vereinbaren und Luftschadstoffe in der unmittelbaren Umgebung der Flughäfen erheblich verringern wollen.“

CO2-neutrales Fliegen

In der heute verabschiedeten Leipziger Erklärung heißt es dazu:„Um das ambitionierte Ziel des CO2-neutralen Fliegens zu erreichen, ist der Einsatz von alternativen nachhaltigen Kraftstoffen – insbesondere synthetischen Power-to-Liquid (PtL) Kraftstoffen – erforderlich. Wir wollen die marktfähige Entwicklung von PtL-Kraftstoffen fördern. Hierzu müssen Energiewirtschaft, Anlagenbauer, Luftfahrtindustrie, Luftverkehrsunternehmen, Bund und Länder eine PtL-Roadmap definieren und gemeinsam umsetzen. Wir werden eine entsprechende industriepolitische Initiative der Europäischen Union initiieren.“

Bundesweite Geschäftsstelle und Roadmap

Al-Wazir: „Für die Koordination der unterschiedlichen Initiativen und Akteure braucht es eine bundesweite Geschäftsstelle und eine Roadmap für die nächsten Schritte. Hessen ist bereit, das zu übernehmen. Und wir bieten mit dem größten deutschen Flughafen, dem House of Logistic and Mobility und dem im Aufbau befindlichen Kompetenzzentrum für Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr auch die optimalen Voraussetzungen. Zudem verfügt Hessen über eine lange Tradition als Chemiestandort.“

Entwicklung gemeinsamer Umweltstandards

Als konkrete Aufgaben nannte der Minister Forschung, Innovation und Erprobung von Anlagen mit zunehmenden Volumen im technischen Bereich sowie die Entwicklung gemeinsamer Umweltstandards. „Es wäre nicht klug, wenn jetzt hier jeder sein eigenes Süppchen kocht. Wir brauchen hier ein koordiniertes Vorgehen“, so der Minister. „Außerdem müssen institutionelle Rahmenbedingungen geschaffen werden für eine erfolgreiche Einleitung und den Ausbau dieser Kraftstoffwende.“

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