Start Allgemeines Tag des Wassers: Niedersachsens Grundwasserneubildungsrate sinkt möglicherweise in Folge des Klimawandels

Tag des Wassers: Niedersachsens Grundwasserneubildungsrate sinkt möglicherweise in Folge des Klimawandels

237

Der Klimawandel wirkt sich in Niedersachsen auf die Bildung von neuem Grundwasser aus. Wenn weniger Wasser neu gebildet wird, aber der Verbrauch konstant bleibt oder durch heißere Sommer weiter steigt, schrumpfen die Vorräte im Untergrund. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie ruft als Geologischer Dienst von Niedersachsen anlässlich des internationalem Tag des Wassers am 22. März zu einem nachhaltigeren und rücksichtsvolleren Umgang mit unserem Lebensmittel Nummer eins auf. Es sollte nur so viel Wasser verbraucht werden, wie unbedingt notwendig ist.

Die Landesbehörde untersucht die möglichen Änderungen der Grundwasserneubildung in Folge des Klimawandels. Dafür wertet das LBEG komplexe Klimamodelle aus und simuliert die Entwicklung der Grundwasserneubildung bis zum Jahr 2100. Mögliche Extremwetterereignisse, Veränderungen der Niederschlagsverteilung und steigende Sommertemperaturen werden dabei berücksichtigt.

Erste Ergebnisse deuten regional unterschiedliche Szenarien an. So könnte möglicherweise zukünftig durch trockene Sommer weniger Grundwasser entlang der Ostfriesisch-Oldenburgischen Geest, Teilen der Ems-Hunte-Geest und der Dümmer-Region gebildet werden. Ebenso könnte sich die Grundwasserneubildung durch eine höhere Verdunstung in den Niederungen, beispielsweise im nördlichen Weser-Aller-Tal oder in der Niederung der Elbe verringern.

Zahlen, Daten und Fakten zum Grund- und Trinkwasser in Niedersachsen:

  • Niedersachsen verbraucht pro Jahr circa 500 Millionen Kubikmeter (m3) Grundwasser.
  • Etwa 86 Prozent des niedersächsischen Wasserbedarfs wird über Grundwasserleiter gedeckt, die sich im Untergrund bis rund 300 Meter Tiefe befinden. Die restlichen circa 14 Prozent stammen aus Talsperren und Quellen.
  • Das Grundwasser wird in fast 500 Wasserwerken gewonnen.
  • In Niedersachsen sind vor allem Grundwasserleiter aus eiszeitlichem Sanden und Kiesen weit verbreitet.
  • Der tägliche Wasserbedarf pro Person beträgt in Niedersachsen etwa 130 Liter.
  • Die Mehrzahl der fast 8 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen Niedersachsens (über 99 %) sind an das Netz der öffentlichen Wasserversorgung angeschlossen, die restlichen Haushalte beziehen ihr Trinkwasser aus Privatbrunnen.
  • Die durchschnittliche Niederschlagsmenge in Niedersachsen liegt bei 700 Millimeter pro Jahr (Liter auf einen Quadratmeter pro Jahr).
Vorheriger ArtikelBauministerin Birgit Keller: „Wir brauchen gute und bezahlbare Wohnungen in Stadt und Land.“ (TH)
Nächster ArtikelVerkehrsentwicklungsplan ÖPNV: Großes Interesse bei Bürgerdialog (SL)