Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies zeigt sich tief enttäuscht über das schwache Ergebnis der großen Weltklimakonferenz von Madrid: „Ein Desaster! Dass sich die Weltgemeinschaft noch nicht einmal auf Minimalziele verständigt hat und stattdessen mit einem nichtssagenden Formel-Kompromiss auseinandergeht, ist angesichts des dramatischen Klimawandels einfach verantwortungslos gegenüber den künftigen Generationen“, übt der niedersächsische Klimaschutzminister scharfe Kritik vor allem an der Blockadepolitik der USA, Brasiliens und Australiens. „Dabei duldet die immer größere Erderwärmung – in Niedersachsen haben wir bereits die 1,6 Grad-Marke überschritten – keinerlei Aufschub, sonst werden wir sehenden Auges demnächst die Zwei-Grad-Marke weltweit reißen“, ergänzt Lies, der angesichts des Madrider Debakels zu einer „Koalition der Willigen“ aufruft.
„Wir dürfen nicht den Langsamsten im Geleitzug der Unwilligen das Tempo beim Klimaschutz überlassen – das gilt im Übrigen auch in Deutschland. Auch national dürfen Bremser, beispielsweise bei der Windenergie und beim Umstieg auf Erneuerbare Energien, nicht den Veränderungsprozesse torpedieren“, fordert Energieminister Lies mit Verweis auf die ehrgeizigen europäischen Klimaschutzpläne („Green Deal“) von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Das Ziel, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen – also nicht mehr klimaschädliche Treibhausgase auszustoßen als eingespart werden – findet die volle Unterstützung aus Niedersachsen“, betont Lies.
Gerade in einer ökologisch orientierten Wirtschaftspolitik stecke ein riesiges Wachstumspotenzial, ist der ehemalige Wirtschaftsminister überzeugt. „Verweigerer einer wirksamen Klimaschutzpolitik werden schnell merken, welche Marktchancen sie verpassen, wenn andere vorangehen. Denn die Anstrengungen beim Klimaschutz werden nicht nur einen Technologie-Schub bringen, sondern sich auch als Wachstumsmotor für die gesamte Wirtschaft erweisen“, versichert Lies, der sich auf eine Prognose festlegt: „Klimaschutz wird sich für alle lohnen – für die Natur, die Umwelt, die heutigen Menschen und für die künftigen Enkel-Generationen. Wir Politiker heute sind vielleicht die Letzten, die den Klimawandel noch nachhaltig beeinflussen können“.