Wie die Polizeidirektion Dresden bereits am Ereignistag berichtete, kam es am 4. Juni, kurz vor 14:00 Uhr aus dem Bereich der Rudolf-Renner-Straße zu Steinwürfen an und in die Fatih Camiine Moschee. Der zunächst unbekannte Täter zerstörte dabei drei doppelt verglaste Fenster der Moschee, so dass die geworfenen Steine bis in den Innenraum gelangten. Zu diesem Zeitpunkt hielt sich im Gebäude niemand auf, da das letzte Gebet gegen 13:20 Uhr zu Ende war. Es gab keine Verletzten.
Etwas später, gegen 15:50 Uhr, warf eine unbekannte Person mehrere Steine in ein Döner-Restaurant auf der Alten Meißner Landstraße. Auch hier gab es keine Verletzten.
Die Staatsschutzabteilung der Staatsanwaltschaft Dresden und das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) im LKA haben am 5. Juni die Ermittlungen von der Polizeidirektion Dresden übernommen.
Nach Auswertung von Zeugenaussagen und vorhandenem Bildmaterial war davon auszugehen, dass es sich bei beiden Taten um denselben Täter handeln könnte. Ein Tatverdächtiger konnte daraufhin identifiziert und am späten Nachmittag des 5. Juni vorläufig festgenommen werden. Zusätzlich wurden Durchsuchungsmaßnahmen am Aufenthaltsort des Beschuldigten durchgeführt.
Beim Beschuldigten handelt es sich um einen 30-jährigen Tunesier, welcher gegenwärtig in einer Dresdner Asylbewerberunterkunft wohnhaft ist. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass den begangenen Straftaten keine politische Motivation zu Grunde liegt. Die Identität des Beschuldigten, die mitgeführten Papiere und der aktuelle Aufenthaltsstatus sind Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Gegenwärtig läuft die Vernehmung des Beschuldigten.
Petric Kleine, Präsident des LKA Sachsen:
„Die Zusammenarbeit mit der zuständigen Polizeidirektion, die schnelle Übernahme durch die Staatsschutzabteilung der Staatsanwaltschaft Dresden und das PTAZ, die gute Vorarbeit der Dresdner Kollegen und nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit den Betroffenen und Zeugen führte zu einem schnellen Erfolg. Gerade bei derartigen Delikten ist dies von besonderer Bedeutung! Mein Dank gilt auch den Medien, welche sich nicht an den sofort aufkommenden Spekulationen beteiligt und uns damit unsere Arbeit wesentlich er-leichtert haben, da potentielle Tatverdächtige nicht unnötig sensibilisiert wurden.“