Start Allgemeines Wir müssen die Medienkompetenz älterer Menschen weiter stärken (SH)

Wir müssen die Medienkompetenz älterer Menschen weiter stärken (SH)

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Viele ältere Menschen in Deutschland sind sogenannte Offliner, nutzen also nicht das Internet oder soziale Netzwerke. Für ältere Frauen gilt dies noch einmal wesentlich stärker als für gleichaltrige Männer. Mit dem Thema beschäftigte sich zwei Tage lang die Fachtagung „Ältere Menschen und Digitalisierung – Please Mind the Gap!“ in der Kieler Fachhochschule. Am heutigen (28. September) zweiten Konferenztag sprach Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack zu den mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dabei wies sie auf eine drohende Kluft zwischen der jüngeren und der älteren Generation bei der Nutzung digitaler Medien und Angebote hin: „In der gesamten EU nutzen nur 45 Prozent der über-65jährigen mindestens einmal in der Woche das Internet. Und nur 16 Prozent nutzen soziale Netzwerke. Mit dieser Kluft, englisch Gap, haben Sie sich gestern befasst: Wie nehmen wir älteren Leuten die Schwellenangst? Gerade im ländlichen Raum, von dem Schleswig-Holstein viel hat, ist dies eine wichtige Frage, damit ältere Menschen von der digitalen Teilhabe nicht ausgeschlossen sind„, so die Ministerin.

Es gehe um die Vermittlung von Medienkompetenz, um Älteren die Schwellenangst vor der Nutzung der digitalen Technik zu nehmen, fuhr Sütterlin-Waack fort. „Ich bin froh, dass wir in Schleswig-Holstein dabei starke Partnerinnen und Partner haben: die Landfrauen etwa oder den Offenen Kanal. Wir als Landesregierung haben ein eigenes Digitalisierungs-Kabinett und setzen ein Digitalisierungsprogramm um. Wir arbeiten mit den Kommunen gemeinsam an digitalen Angeboten für Verwaltungsleistungen, damit zum Beispiel in Zukunft gerade im ländlichen Raum aufwändige Besuche in der Kreisstadt oder noch weiter entfernt entfallen können. Unser Sozialministerium arbeitet an einem „Demenz-Wegweiser“, der über regionale Hilfsangebote informieren soll. Und im Bereich Pflege gibt es in der deutsch-dänischen Grenzregion ein von der EU gefördertes Interreg-Projekt namens „Demantec“ – um nur zwei weitere Beispiel zu nennen. Es wird also schon eine Menge getan, dennoch müssen wir weitere Angebote schaffen. Ich danke Ihnen allen für ihren Einsatz, um die Schwellenangst älterer Menschen zu überwinden„, schloss die Ministerin.

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