Start Wirtschaft „Zuwanderung und Integration sind wichtig für die Fachkräftesicherung“ (BB)

„Zuwanderung und Integration sind wichtig für die Fachkräftesicherung“ (BB)

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Schulzendorf, 25. Juli 2019. „Der Personalbedarf in unseren märkischen Betrieben wird allein national nicht mehr abzudecken sein. Zuwanderung und Integration werden daher künftig wichtige Aspekte für die Fachkräftesicherung unserer Wirtschaft sein. Denn wer wettbewerbsfähig bleiben will, braucht gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärte heute Hendrik Fischer. Der Staatssekretär im brandenburgischen Wirtschaftsministerium zeichnete in Schulzendorf gemeinsam mit Knut Deutscher, dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus, den 29-jährigen Syrer Hussain Hamki als „Lehrling des Monats“ aus. Hamki sei ein „hervorragendes Beispiel für Integration in der Region“, hob Fischer hervor.

Seit 2010 zeichnet die Handwerkskammer Cottbus gemeinsam mit dem Versorgungswerk der Kammer monatlich einen Auszubildenden oder eine Auszubildende mit dem Titel „Lehrling des Monats“ aus. Lehrling des Monats Juli ist Hussain Hamki. Der Syrer studierte in seiner Heimat Elektrotechnik und arbeitete in Damaskus bereits als Kontroll-Ingenieur. Als er 2015 nach Deutschland kam, konnte er seinen Beruf jedoch nicht ausüben, weil sich die Berufspraxis in Deutschland von der in Syrien unterscheidet und er seinerzeit für den Beruf auch noch keine ausreichenden Sprachkenntnisse hatte. Um dennoch auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, entschied er sich für eine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, die er seit 2017 bei der se.services GmbH in Schulzendorf absolviert. Mittlerweile spricht Hussain Hamki sehr gut Deutsch und gehört in der Berufsschule zu den besten Auszubildenden.

„Ausbildungsberufe haben Perspektive, denn Fachkräfte sind so gefragt wie lange nicht mehr“, sagte Staatssekretär Fischer. „Und Ausbildungsberufe bieten Gestaltungspotenzial. Durch die Digitalisierung tun sich bei vielen Berufen ganz neue Möglichkeiten auf. Gerade junge Menschen, die offen sind für neue Technologien, haben hier vielfältige Chancen.“ An die Unternehmen appellierte Fischer, dem Beispiel der se.services GmbH zu folgen und bei der Suche nach Auszubildenden auch „über den Tellerrand zu schauen“. Wer es mit der Fachkräftesicherung ernst meine, müsse auch bereit sein, auf neue Zielgruppen wie beispielsweise junge Geflüchtete zuzugehen.

Zudem müssten die Unternehmen attraktive Arbeitsbedingungen anbieten, „denn um kluge Köpfe und zupackende Hände muss man heutzutage werben“. In den Griff zu bekommen sei die Fachkräftesicherung aber nur, wenn sie als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werde – wenn Unternehmen, Kammern, Verbände, Kommunen, Gewerkschaften und Landesregierung an einem Strang zögen. „Das Land unterstützt die Wirtschaft nach Kräften“, unterstrich Fischer. Beispielhaft verwies er auf den „Brandenburgischen Ausbildungskonsens“ als Plattform zur Stärkung der dualen Berufsausbildung sowie dasBündnis für Gute Arbeit“, das im Mai dieses Jahres das Aktionsprogramm „Zukunft des Handwerks im Land Brandenburg“ beschlossen hat. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der rund 38.900 Handwerksbetriebe zu stärken und Arbeitskräfte im Land Brandenburg zu halten und neue zu gewinnen. Dazu gehören attraktive Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.

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